Arbeiten in Sieben Linden

Arbeit in Sieben Linden

Die Arbeit in Sieben Linden steht in einem Sinnzusammenhang durch das gemeinsame Projekt Ökodorf-Aufbau. Sie wird selbstverwaltet, selbstorganisiert und teamorientiert gestaltet. Man kann sich seine Arbeit „wieder selbst einteilen“. In den jeweiligen Arbeitsbereichen müssen sich die Menschen natürlich untereinander abstimmen. In gelegentlichen Gemeinschaftsaktionen wird die Kraft der vielen Hände spürbar.

Die Wertschöpfung im Dorf belassen

Grundsätzlich ist jede*r von uns für ihre oder seine Finanzierung selbst verantwortlich. Mit dem Angebot zahlreicher Verdienstmöglichkeiten als Angestellte*r oder Selbständige*r wird sowohl die Arbeitskraft wie auch die daraus resultierende Wertschöpfung im Dorf konzentriert.

Arbeitgeber*innen sind die Siedlungsgenossenschaft (Wald- und Gartenarbeit), die Wohungsgenossenschaft (Verwaltung), der Freundeskreis Ökodorf e.V. (Seminarbetrieb), der Naturwaren e.V. (Lebensmittelladen), der „Freie Schule Altmark e.V.“ (Waldkindergarten), der Rohkostversand „Raw Living“ und einige andere Betriebe. Zahlreiche Selbständige stellen ihre Arbeit im und außerhalb vom Dorf zur Verfügung (Seminarleiter*innen, Handwerker*innen, Berater *innen etc.).

Immer wieder sind auch intern Stellen zu besetzen. Jedoch garantieren wir nicht jedem eine Stelle im Dorf. Unser Bestreben ist aber, dass möglichst viele Menschen im Dorf auch ihren Arbeitsmittelpunkt haben und nicht regelmäßig für Arbeit auspendeln müssen.

Jeder eingehende Euro kreist mehrmals und ernährt somit möglichst viele Personen, bevor er das Dorf wieder verlässt.

Wir sind uns bewusst, dass wir uns in Fragen des Geldes auf ganz heiklem Terrain bewegen, was sowohl die persönliche Geldbiographie anbelangt, als auch die leistungsorientierte Prägung durch die Gesellschaft und nicht zuletzt die uns umgebende ökonomische Realität, der wir uns nicht entziehen können bzw. deren Teil wir sind. Wirklich solidarische ökonomische Strukturen aufzubauen, ist ein langer Weg, dem wir uns immer wieder stellen.

Derzeit (2017) arbeiten etwa 14 von 100 erwachsenen Sieben Lindener*innen mit einer festen Stelle außerhalb. Das vernetzt uns in der Region und die Menschen bringen durch ihre Arbeit positive Impulse in die Region. Dennoch streben wir an, dass möglichst viele Menschen ihren Lebensunterhalt direkt in Sieben Linden verdienen können.

Indem wir möglichst viele Arbeitsplätze im Dorf schaffen, ergänzen und bündeln wir diese Energien zu einem immer dichter werdenden Netz der gegenseitigen Unterstützung.

Wertschätzung geben

Für den Auf- und Ausbau des Ökodorfs werden viele Arbeiten ehrenamtlich verrichtet – das ist die Grundlage unseres gemeinsamen Projektes. Wir verrichten regelmäßige Haushaltsdienste (1-4 Stunden pro Woche, je nach Nutzung der Gemeinschaftsräume) und arbeiten in den verschiedenen Gremien und Arbeitsteams auch ohne Bezahlung mit. Wertschätzung ist in unserer Gesellschaft in hohem Maße an Geld geknüpft. Das ist sie in Sieben Linden teilweise, teilweise nicht. Ehrenamtlicher Einsatz braucht Anerkennung durch persönlichen Dank (z.B. Dankesrunden).