Protest-Radtour gegen Autobahnbau und für Verkehrswende

Von Wolfsburg nach Lüneburg auf der geplanten A39-Trasse

Am Himmelfahrts-Wochenende hat sich eine achtköpfige Gruppe aus dem Ökodorf auf die Fahrräder geschwungen, um gemeinsam mit weiteren Aktiven gegen den geplanten Ausbau der A39 zu protestieren. Auch für eine Verkehrswende machten die Aktivist:innen sich auf ihrer Protest-Radtour gegen Autobahnbau stark.

Der Protest richtete sich gegen den Neu- und Ausbau von Autobahnen im Allgemeinen und im Besonderen gegen die A39. Genutzt wurde die Tour aber auch, um sich innerhalb der Region weiter zu vernetzen. Auch der Verkehrsclub Deutschland VCD und die Initiative „Verkehrswendestadt Wolfsburg“ waren dabei. Insgesamt kamen 80 Fahrradfahrer:innen am Sonntag zur Abschlusskundgebung auf dem Lüneburger Marktplatz an. Sie entrollten dort eine riesengroße Straßenbahn als Symbol für die Verkehrswende mit Platz für den Radverkehr und mit einem starken ÖPNV.

Sieben Linden liegt in der bisher von Autobahnen verschonten Altmark

„Ganz davon abgesehen, dass der Aus- oder gar Neubau von Autobahnen nicht mit unseren Klimazielen zu vereinbaren ist, spielt der geplante Abschnitt der A39 eine schwerwiegende Rolle für unsere Region. Schaut man sich die Altmark auf einer Karte an, wird schnell klar warum: Unsere Region ist die größte Fläche in Deutschland, welche noch nicht vollkommen von Autobahnen zerstückelt ist. Das ist ein wertvolles Gut. Unberührte Natur, Stille und atemberaubende Landschaften sind längst zum Markenzeichen unserer Region geworden.“, so Carl aus dem Ökodorf.

Für den Erhalt dieser Einzigartigkeit spielt auch die Verhinderung des geplanten Ausbaus der A14 von Stendal nach Wittenberge eine entscheidende Rolle. Für diesen Widerstand treten wir als Bündnispartner der Verkehrswende Elbe-Altmark mit ein.

Verkehrswende: Wir brauchen mehr ÖPNV und gute Fahrradwege

Ein weiterer spannender Zusammenhang: Es gab bereits eine Bahnstrecke, welche die Städte Wolfsburg und Lüneburg miteinander verbunden hat. Die Jeetze(l)talbahn hat man vor vielen Jahren stillgelegt. Bevor man also eine neue Autobahn baue, solle doch diese wiederbelebt werden. „Ich unterstütze diese Initiative!“ so Carl.

„Die strukturelle Autoabhängigkeit in der wir gerade stecken, werden wir nur lösen, wenn wir verlässliche Alternativen haben. Wir brauchen ein stärkeres ÖPNV-System. Das Geld, welches in der A39 investiert würde, könnten wir in ein intelligenten, ländlichen Personennahverkehr und gut ausgebaute Fahrradwege investieren.“ sagt Lorena die sich ebenfalls der Protestgruppe aus Sieben Linden anschloss.

Autobahnbau? Planfeststellungsbeschluss zur A39 in den nächsten Wochen

Neben viel Zuspruch von Ortsansässigen stößt der Protest jedoch auch auf Unmut der lokalen Bevölkerung. Viele versprechen sich von der A39 eine Verkehrsentlastung der Dörfer und wirtschaftliche Vorteile durch bessere Anbindung. Ob das gelingt, wird allerdings häufig bezweifelt.

Wie es mit dem Millionen-Projekt weitergeht, wird sich in den nächsten Wochen zeigen, wenn der Planfeststellungsbeschluss zu den geplanten Abschnitten veröffentlicht wird.

Nach der Protest Radtour gegen Autobahnbau ist klar, dass es für die Verkehrswende weitergehen muss! Weitere Informationen zum Protest gibt es auf www.a39-stoppen.de.

Sieben Linden ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar

Bitte zieht eine Anreise mit Bus und Bahn in Erwägung, wenn ihr uns im Ökodorf Sieben Linden besucht. Wir haben eine eigene Bushaltestelle „Ökodorf Sieben Linden“ ! Von den Bahnhöfen Wolfsburg oder Salzwedel aus klappt es prima mit der Buslinie 300.

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