Uns ist es wichtig, eine lebendige und wertschätzende Gemeinschaftskultur aufzubauen. Unsere Gemeinschaft ist der lebendige Kern des Projektes, und sie verdient Aufmerksamkeit und Pflege.
Gemeinschaftsbildung heißt Kommunikation
Wenn alle Lebensbereiche miteinander vermischt sind, lassen sich zwischenmenschliche und sachliche Themen oft nur schwer voneinander trennen. Immer wieder kommt es vor, dass der tiefere Hintergrund scheinbar unlösbarer Sachdiskussionen emotionaler Natur ist: persönliche Konflikte, Verletzungen oder das Bedürfnis jedes Menschen, gesehen und gewürdigt zu werden. Deshalb versuchen wir, Sachthemen und persönliche Fragen zu trennen. Über die Belange des Dorfes beraten und entscheiden wir in Arbeitsgruppen, Räten und Vollversammlungen. Persönliche Themen finden ihren Platz zu Zeiten, in denen wir explizit zusammenkommen, um auf unser soziales Miteinander zu schauen.
Wichtige gemeinsame (Kommunikations-) Räume sind die regelmäßigen „Intensivzeiten“, teilweise mit externer Supervision, in denen wir uns Zeit zur Pflege unseres Gemeinschaftswesens nehmen. Es geht uns dabei darum, hinter dem Alltäglichen, Oberflächlichem die Ebene zu finden, die uns wirklich verbindet, uns zu verstehen, auch wenn wir unterschiedlicher Meinung sind, die Unterschiede als Lernaufgabe und Horizonterweiterung zu betrachten und nicht als etwas, was uns lähmt und hindert.
Dazu nutzen wir die verschiedensten Methoden, sowohl in unserem Alltag wie auch in den Intensivzeiten.
Forum
Das Forum ist eine Kommunikationsmethode für Gruppen, die in Selbsthilfe durchgeführt werden kann und in der spielerische Gestaltung es erleichtert, emotionale Themen zur Sprache zu bringen.
In verschiedenen Forumsgruppen wurde über eine lange Zeit wöchentlich 1 ½ Stunden Forum gemacht. Diese regelmäßige innere Arbeit hat das Gruppenklima positiv verändert und dazu beigetragen, dass wir eine Kultur entwickelt haben, in der es einfach dazugehört, uns auch die schwierigen und schwachen Seiten gegenseitig zu zeigen und zu reflektieren…
Weitere Methoden zur Gemeinschaftspflege
Das Forum nimmt in den letzten Jahren einen weniger hohen Stellenwert ein, es gibt kaum noch regelmäßige Forumstreffen, dafür eine monatliche „menschliche Runde“, mit verschiedenen Methoden, von denen das Forum nur eine ist. Andere Methoden, die wir gerne anwenden, sind:
- Redestabrunden,
- Achtsamkeitsübungen,
- Meditationen,
- „Fishbowl-Diskussionen“ – in denen nur in einem Innenkreis diskutiert wird und der Außenkreis zuhört,
- Sich für schwierige Gespräche jemanden zu Hilfe holen, der/die zugleich Wächter*in ist, als auch den nichtidentfizierten Blickwinkel beisteuern kann,
- A-B-Gespräche zwischen zwei Personen, wobei jeweils abwechselnd eine Person ein paar Minuten redet und die andere, ohne dazwischen zu reden, zuhört,
- Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg,
- Coaching und kollegiale Beratungen,
- Meditative „sharings“ – Mitteilen, was gerade ist,
- „Readings“- energetische Wahrnehmung des Anderen,
- Übungen und Rituale aus der Arbeit der Tiefenökologie,
- Zukunftswerkstätten u.v.a.m.