Das Thema „Tierhaltung“ war über Jahre hinweg das Haupt-Konfliktthema im Dorf. Wir leben hier in einer Gemeinschaft mit Veganer*innen, die jedes Töten von Tieren ablehnen, und Menschen, die das Töten von Tieren, die gut gelebt haben, als ein Einordnen von uns Menschen in natürliche Kreisläufe sehen und für die es zu ihrer Idee von Selbstversorgung im Dorf dazugehören würde.
Wir haben uns über dieses Thema lange miteinander verständigt (sachlich und emotional), und sind als Dorf zu dem Schluss gekommen, dass in Sieben Linden nur Tiere leben sollen, denen wir hier ein gutes Leben bis an ihr natürliches Lebensende bieten können.
Diese Verabredung trafen wir aus Respekt vor den Menschen, für die jegliches Töten von Tieren im Widerspruch zu ihrer ethischen Überzeugung steht, und die nicht in dieser Gemeinschaft leben könnten, wenn hier Tiere getötet würden, um sie zu essen.
Beide Seiten – Veganer*innen wie Konsument*innen tierischer Produkte – verzichteten mit diesem Beschluss aus Achtung gegenüber den Menschen mit einer anderen Weltsicht auf die Realisierung eines Teils ihrer Vision:
Die Menschen, die tierische Produkte konsumieren, werden sich mit diesen Produkten nicht in Sieben Linden selbst versorgen, obwohl sie dies gerne tun würden. Das Schlachten wird nicht ausgelagert, um das Töten auszublenden, sondern aus Respekt gegenüber den Menschen mit anderen Weltbildern nicht nach Sieben Linden geholt. Wir arbeiten daran, direkte Kontakte in der Region aufzubauen, so dass wir wissen, wo die tierischen Produkte herkommen, die wir konsumieren.
Die Menschen, die jegliche Tierhaltung und den Konsum tierischer Produkte ablehnen, leben in Sieben Linden mit Menschen, die tierische Produkte konsumieren und Tieren zusammen und erkennen die Tatsache an, dass Sieben Linden kein veganes Projekt ist und auch nicht werden möchte. Menschen, die ein veganes Projekt suchen, sollten sich einen anderen Lebensort suchen.