Wir haben uns entschieden, in Sieben Linden keine Wassertoiletten zu installieren. Unsere Nutzung von Komposttoiletten trägt dazu bei, dass bei uns ca. die Hälfte des Wasserverbrauches im Vergleich zum Bundesdurchschnitt verbraucht werden. Dadurch ist unser Abwasser erheblich weniger verschmutzt. Deshalb benötigen wir eine deutlich kleinere Pflanzenkläranlage als dies mit Wassertoiletten der Fall wäre.
Für verschiedene Zwecke nutzen wir verschiedene Varianten von Komposttoiletten. Wir sind intensiv im Austausch mit anderen Komposttoiletten-Erfahrenen, um zum einen für die Nutzer*innen den Komfort zu erhöhen, und andererseits die Wertstoffe in den Fäkalien gut weiter verwenden zu können.
Derzeit nutzen wir den Kompost aus Fäkalien nur für Hecken- und Baumpflanzungen, und den Urin mit seinen wertvollen Rohstoffen (Phosphate werden immer knapper!) nur in Einzelfällen.
Wir sind überzeugt davon, dass die Nutzung der Nährstoffe in unseren Fäkalien noch verbessert werden kann und sind derzeit am recherchieren, wie wir unsere „Nährstoffkreisläufe“ sinnvoll schließen können. Unser Ingenieur Werner Dyck hat zu unserem augenblicklichen Stand und den möglichen Perspektiven ein ausführliches Dokument erstellt.
Die Fäkalien kommen auf unsere genehmigte Kompostanlage, wo der Kreislauf geschlossen wird und aus den Fäkalien wieder wertvolle Nährstoffreiche Erde wird. Diese wird für Baum- und Strauchpflanzungen verwendet. Auch für diesen Prozess suchen wir schon nach Alternativen. Denn auch beim Kompostierungsprozess werden klimaschädliche Gase frei. Ebenso kommt die Anlagengröße bald an ihren Grenzen und reicht noch nicht aus für eine geplante Dorfgröße von 300 Menschen. Aktuell experimentieren wir mit einer kleinen Biogasanlage, in der aus den Fäkalien statt Komposterde Biogas und Flüssigdünger entstehen. Das Biogas kann wiederum zum Kochen verwendet werden und das zugekaufte Propangas teilweise ersetzen. Was zurzeit noch ein Experiment ist, könnte in Zukunft eine Lösung für anfallende Küchenabfälle und Fäkalien werden.