Projektausschreibung

Ausgeschrieben wurde folgendes Coaching-Projekt: Beratung, Begleitung und gegenseitigem Lernen von gemeinschaftlichen Initiativen in der Altmark. Zeitrahmen des Projektes ist von   März 2018  bis   April 2019.

Beschreibung des Ist-Zustandes

Der demographische Wandel ist ein wichtiges Thema in der Altmark: Durch Abwanderung und geringe Geburtenrate hat die Einwohnerzahl in den letzten Jahren stetig abgenommen, mit vielfältigen Auswirkungen, u.a.: – immer mehr leer stehende Immobilien, deren Unterhaltungsaufwand Kommunen und private EigentümerInnen belastet oder überfordert. – Abwanderung und Überalterung der Bevölkerung führen zu einem Niedergang des sozialen und kulturellen Lebens. – immer weniger Arbeitsplätze vor Ort. Die DorfbewohnerInnen müssen immer weitere Wege zurück legen, um einer Erwerbsarbeit nachgehen zu können. Hierdurch ergeben sich zunehmend Schwierigkeiten bei der Aufrechterhaltung lokaler und regionaler Wirtschaftskreisläufe und bei der Bewahrung der Daseinsvorsorge im ländlichen Raum. Gleichzeitig gibt es eine wachsende Bewegung, bewusst Gemeinschaft aufzubauen: Teilweise durch gemeinschaftliche Wohn- oder Arbeitsprojekte oder auch durch kooperative Initiativen, die die Situation im eigenen Dorf oder im eigenen Stadtteil verändern wollen. Beispiele dafür sind Nachbarschaftshilfe, Gemeinschaftsgärten, gemeinsame Aktionen mit Flüchtlingen, Dorfläden, Transition Initiativen, Chöre, Feuerwehr oder Vereinsleben. In diesen Initiativen steckt ein großes Potential, dem demographischen Wandel zu begegnen und die Integration von Flüchtlingen zu stärken.

Zielsetzung

Mit diesem Projekt wollen wir in den altmärkischen Dörfern Menschen erreichen, die konkret Initiative übernehmen für mehr Gemeinschaftsgeist und Lebensqualität in ihrem Dorf. Bei unserem Projekt leiten uns folgende Fragen: Wo gibt es bereits Initiativen? Welche Kompetenzen und Erfahrungen sind wichtig und vorhanden und wie können diese Kompetenzen gegebenenfalls erweitert werden? Wo gibt es Probleme und wie können diese angegangen werden? So sollen die Fähigkeiten von „Aktiven“ genutzt und auch gestärkt werden, um gemeinschaftliche Ansätze umzusetzen, Mut zu machen und dazu beizutragen, dass andere von ihnen lernen können. Das erreichen wir durch individuelles Coaching vor Ort, qualitativen Austausch und Fortbildung durch Seminare. In der Stärkung dieses Personenkreises sehen wir die größte Wirksamkeit unserer Maßnahme.

Erwartete Wirkungen

Die positiven Erfahrungen mit gemeinsamem Engagement können bei den Aktiven zu mehr Offenheit, Durchhaltevermögen und Umsetzungskraft führen. Damit fördern wir, dass vielfältige Begegnungsmöglichkeiten entwickelt und ausprobiert werden, die die Zufriedenheit und den Zusammenhalt stärken und das Leben dadurch attraktiver wird. Dabei haben wir sowohl die Alteingesessenen, als auch die Neubürger_innen im Blick und bei Letzteren auch die erst kürzlich geflüchteten Menschen. Außerdem wird in lebendigen Dörfern das wirtschaften lohnenswerter, so dass die Menschen vor Ort bleiben und punktuell ein neuer Zuzug erreicht werden kann.