Spurbahnen führen nach Sieben Linden
Bis jetzt gehörte zur Anreise nach Sieben Linden stets die Fahrt über ein paar hundert Meter unbefestigten öffentlichen Weg. Denn vor 25 Jahren haben wir vehement widersprochen, als die Gemeinde vorschlug, den Weg bis zu uns zu asphaltieren: Wir wollen keine Versiegelung! So halten wir es auch im ganzen Ökodorf: Unsere Wege sind bewusst nur geschottert, lassen das Wasser einsickern und den Boden weiterhin atmen.
Versiegeln oder nicht? Nach 25 Jahren Hoppelpiste, unendlich vielen Stunden, die wir in das Flicken von Schlaglöchern gesteckt haben, und Schäden an unseren Autos hat sich unsere Haltung dazu geändert: Wir freuen uns darüber, dass im Rahmen eines Bodenneuordnungsverfahrens die Chance bestand, den Weg bis zu uns dauerhaft schlaglochfrei zu gestalten. Auch die Busfahrer:innen sind sicher dankbar, denn manchmal haben sie in den letzten 2 Jahren schon laut geflucht, wenn sie ihren großen Linienbus über unsere Piste zur Bushaltestelle „Ökodorf Sieben Linden“ lenken mussten. Der Bus fährt übrigens etwa im 2-Stunden-Takt nach Wolfsburg und wir sind sooo froh darüber.
Die Lösung, die jetzt für den Weg zum Ökodorf gefunden wurde, arbeitet mit minimaler Versiegelung und ist ein guter Kompromiss: Nur die „Spurbahnen“ für die Reifen wurden befestigt, dazwischen bleibt der Boden unversiegelt. Interessanterweise soll diese Art der Straßenbefestigung sogar langfristiger stabil bleiben als eine geschlossene Asphaltfahrbahn. Wahrscheinlich ist die Baustelle Ende Oktober fertig und auch die Busse fahren dann (endlich!) wieder die Haltestelle „Ökodorf Sieben Linden“ an. Wir freuen uns drauf!
Eva Stützel