Tag der Befreiung, 8. Mai

Am 8. Mai 2020 haben wir uns getroffen, um gemeinsam an den Tag der Befreiung vom Faschismus vor 75 Jahren zu erinnern. Wir haben den Schwur von Buchenwald vorgelesen und ein kleines Video mit Esther Bejarano, Auschwitz-Überlebende und Ehrenvorsitzende der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten angeschaut. Und dann haben wir angestoßen auf die Befreiung.

Wir haben geteilt, auf welche Weise wir in der Schulzeit mit dem Nationalsozialismus des Dritten Reichs in Kontakt gebracht wurden: die Erfahrungspalette reichte von „garkeine Informationen darüber erhalten“ und „nur die Geschichtsdaten gelernt, nicht die Bedeutung erfassen können“ über „bewegende Besuche von Zeitzeug*innen in der Klasse“ und „schwer verdaubarer Besuch im ehemaligen Konzentrationslager“ bis hin zu „sehr früh schon die Filmaufnahmen von abgemagerten Leichen bei den Lagerbefreiungen gezeigt bekommen“. Und wir haben darüber gesprochen, dass es den Schulen zu wenig gelingt, die Kontinuität zwischen der Geschichte des Faschismus und dem Rassismus und Rechtsextremismus in der heutigen Gesellschaft aufzuzeigen.

Wir haben geteilt, dass manche von uns erst vor Kurzem von der Salzwedeler Außenstelle des Frauen-Konzentrationslagers Neuengamme in der Gardelegener Straße erfahren haben, dass uns die Geschichte der Feldscheune Isenschnibbe bei Gardelegen seit langem bewegt und dass das KZ Bergen-Belsen mehrere Außenlager hatte, eins davon war in wenigen Kilometern Entfernung von Unterlüß, seine 900 inhaftierten Frauen leisteten Zwangsarbeit für die heute noch global aktive Waffenschmiede Rheinmetall.

Angesichts der grauenvollen Geschichte und des zunehmenden Rechtsextremismus setzen wir uns dafür ein, dass der 8. Mai ein offizieller Feiertag wird. Wer mit dazu beitragen möchte, kann sich an folgender Petition beteiligen: https://www.change.org/p/8-mai-zum-feiertag-machen-was-75-jahre-nach-befreiung-vom-faschismus-getan-werden-muss-tagderbefreiung-bkagvat-bundesrat. Und bis dahin finden wir die Idee gut, dass wir diesen Tag in Sieben Linden feiern, auch ohne offizielle Anerkennung. Wir sagen: Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus! #TagderBefreiung

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