
Sieben Linden ist ausgezeichnet als leitungswasserfreundlicher Ort
Sieben Linden ist ein ausgezeichneter leitungswasserfreundlicher Ort! Hier gibt es überall problemlos und kostenlos Zugang zu Trinkwasser für alle. Das mag für manche nichts Besonderes sein, ist es aber doch, denn: in Deutschland haben Gäste gastronomischer Einrichtungen keinen Anspruch auf kostenloses Leitungswasser.
Obwohl das Recht auf ein „einwandfreies und sauberes Trinkwasser“ seit 2010 als Menschenrecht gilt. Diverse Städte und der Verein a tip:tap e.V. Berlin bieten Lösungen an …
Zugang zu Trinkwasser im öffentlichen Raum
Seit 2023 und mit der Änderung des Wasserhaushaltsgesetzes hat die Bundesregierung beschlossen, dass die „Bereitstellung von Leitungswasser durch Trinkwasserbrunnen an öffentlichen Orten Aufgabe der Daseinsvorsorge“ sei. Gerade in urbanen Räume und bei zunehmender Hitzebelastung sinnvoll, nachhaltig und günstig. Eine Maßnahme gegen die zunehmende Klimaerwärmung und damit die 17 Nachhaltigkeitsziele der EU schneller erreicht werden, wozu sich auch Deutschland bis 2035 verpflichtet hat. Noch gibt es jedoch zu wenige Trinkbrunnen in öffentlichen Räumen.
Kein kostenloses Trinkwasser in Restaurants
Obwohl die Trinkwasser-Richtlinie empfiehlt, kostenlos Wasser zur Verfügung zu stellen, ist es in Deutschland eher ein Sonderfall. In Frankreich hingegen erhält man automatisch eine Karaffe Wasser zum Essen.
Gleichzeitig soll damit gefördert werden, dass weniger Flaschenwasser ausgeschenkt wird, das deutlich mehr CO² emittiert als Leitungswasser.
Leitungswasser spart CO²
Pro Jahr verbrauchen wir in Deutschland etwa 9 Milliarden Liter Einweg-Flaschenwasser. Im Schnitt also 9 Milliarden Plastikflaschen nur durch abgefülltes Wasser. Limos und Säfte machen auch noch einmal ca. 7 Milliarden Flaschen aus. Hinzu kommen noch mehr als eine Milliarde Mehrweg-Flaschen im Umlauf.
Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 181,4 Liter Flaschenwasser pro Person im Jahr sind das drei Millionen Tonnen CO2, wenn alle Deutschen auf Leitungswasser umsteigen würden. Durch den Transport und die Verpackung von Flaschenwasser wird viel CO2 ausgestoßen: pro Liter Flaschenwasser fallen durchschnittlich 202,74 g CO2 an. Wenn alle Deutschen auf Leitungswasser umsteigen würden, können drei Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Also 1,5 mal so viel wie der innerdeutsche Flugverkehr!
Vorteile „Leitungswasser“ in a nutshell:
- 3 Millionen CO² könnten gespart werden, wenn wir alle nur Leitungswasser konsumieren würden!
- 200 l Leitungswasser kosten lediglich ca. 1 €. Flaschenwasser ist bis zu 700mal teurer!
- „Trinkwasser ist im Vergleich zu anderen Getränken extrem günstig. Für einen Cent bekommt man in etwa 2 Liter Trinkwasser aus der Leitung (inkl. Abwassergebühr). Ein Zwei-Personen-Haushalt braucht durchschnittlich jährlich 80 m3 Trinkwasser. Die Kosten dafür betragen im Schnitt 170 € für das Wasser und zusätzlich rund 250 € Abwassergebühr. Das macht 210 Euro pro Person und Jahr. Mit anderen Worten: Pro Tag macht das rund 60 Cent für über 100 Liter Trinkwasser als Lebensmittel und für alle sonstigen häuslichen Verwendungszwecke.“ https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/essen-trinken/trinkwasser#gewusst-wie
- Rechner: Wenn du es genau ausrechnen magst, was du an CO² und Geld sparen würdest: https://atiptap.org/trinkwasserrechner/?litres=2
- Leitungswasser unterliegt strengeren Kontrollen: Für unser Leitungswasser gelten 56 Grenzwerte, während Mineralwasser nur auf 16 Grenzwerte getestet wird. So muss Mineralwasser beispielsweise nicht regelmäßig auf Pestizide, Nitrat oder Uran untersucht werden https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/rund-um-trinkwasser
- Leitungswasser muss nicht transportiert werden
Hier gibt es übrigens ein „Besserwasser-Quiz“, das auf unterhaltsame und informative Weise die Vorteile von Leitungswasser verständlich macht: https://atiptap.org/bildung/wasser-quiz/
a tip: tap e.V. installiert Trinkwasserbrunnen
a tip: tap e.V. aus Berlin setzt sich für den Genuss von Leitungswasser ein, um Plastikmüll, CO₂ und Geld zu sparen.„Imagine you could save the world by being cheap and lazy“. Über 500 Trinkbrunnenprojekte haben sie bereits begleitet und auch diverse Organisationen als „leitungswasserfreundlich“ ausgezeichnet.
Sieben Linden ist leitungswasserfreundlich und 2024 von a tip:tap ausgezeichnet worden
Sieben Linden freut sich, als einer der über 290 ausgezeichneten Orte anerkannt zu werden, die sich für den Genuss von Leitungswasser einsetzen. Unsere Gäste können jederzeit kostenlos auf frisches Leitungswasser zugreifen. Alle Heißgetränke wie Tee (u.a. Kräutertees aus dem eigenen Garten), Bohnen-Kaffee und Lupinen-Kaffee sind übrigens bei uns in der Vollverpflegung inbegriffen. Nur der Saft, eine Limo oder das Bier aus dem Naturwaren-Laden für den gemütlichen Abend im Kreis der Seminarteilnehmenden sind bei Bedarf extra zu bezahlen. Zum Wohl!
Weitere Informationen zu den ausgezeichneten Organisationen in Sachsen-Anhalt und ganz Deutschland findest du hier: https://atiptap.org/beratung/leitungswasserfreundlich/lwf-st/
Sophie Willert