Wasser in Balance! Mit Permakultur und Liebe zurück zum Natürlichen

„Wasser ist Leben“ wird oft behauptet. Manche sagen sogar „Wasser ist Liebe“. Ob das stimmt? Wie lieblich und lebensspendend Wasser wirkt, kommt auf die Perspektive an: Wie mögen wohl die Opfer der Ahrtal-Überflutung denken? Viele Landwirt:innen werden nach den Dürre-Sommern schon eher einsehen, dass es ohne Wasser kein Leben und damit keine Liebe gibt. Bringen wir das Wasser wieder in seine natürliche Balance! Theorie und Praxis vom 29.6. bis 4.7.2025: Mit Permakultur das Wasser in Gärten und Landschaft ausbalancieren – auch als Bildungsurlaub!

Wasserhaushalt nicht mehr im Fluss

Im Lauf der Kultur-Geschichte hat die Menschheit massiv und oftmals unklug in die Wasser-Kreisläufe eingegriffen: Neben einzelnen Baumfällungen auch durch großflächige Entwaldungen und anderen groß-spurigen Änderungen der Wasser-Wege: Stau-Seen, begradigte Flüsse, Abpumpen von Grundwasser, Wasserleitungen über gigantische Strecken, Abwasser-Kanäle und vieles mehr. 

Sogar die Meeresspiegel heben sich dank menschlicher Aktivitäten! Hierfür ist vor allem die Verlagerung von Kohlenstoff aus dem Erd-Inneren (fossile Brennstoffe) und  von der Erd-Oberfläche (Humusverlust unserer Böden) in die Atmosphäre verantwortlich, nämlich durch den menschen-gemachten Treibhaus-Effekt. 

Viele der durch Menschen aus der Balance gebrachten Wasser-und-Kohlenstoff-Fließgleichgewichte wirken sich leider schon jetzt äußerst negativ auf die Menschheit aus. Langfristig wird das noch deutlich prägnanter werden. 

Beispiel Ahrtal-Katastrophe 2021: Wirkungskette

Auf der Website des „Bundesministerium des Inneren und für Heimat“ wird als wohl wichtigste Lehre aus dem Desaster im Ahrtal gefordert: „Vor allem durch gut funktionierende und moderne Warnsysteme den Bevölkerungsschutz zu verbessern“, um nicht bald schon wieder hunderte von Todesopfern nach einer Flut-Katastrophe beklagen zu müssen.

Jedoch, an welchen Stellen ist zu lesen, dass die Katastrophe vermeidbar gewesen wäre? Selbst die extremen Niederschläge damals von bis zu 150 Liter pro Quadratmeter  innerhalb von 24 Stunden hätten von einer intakten Landschaft abgepuffert werden können. Dann hätte es keine Flut-Katastrophe mit Todesopfern, sondern lediglich eine starke Überschwemmung gegeben.

Eine kühne Behauptung? Eigentlich nicht besonders kühn. Um dies nachzuvollziehen braucht es lediglich etwas Kenntnisse über den Landschaftswasser-Haushalt. Zusammengefasst: Hätten die Böden rund ums Ahrtal höhere Humus-Gehalte, wäre der Bestand an gesunden Wäldern dort dichter und wäre ein unbegradigter Fluss-Lauf der Ahr von größeren Retentionsflächen gesäumt, könnte deutlich mehr Wasser in der Landschaft gespeichert werden. Das Wasser würde also deutlich vermindert und verlangsamt abfließen. Dafür hätten aber die natürlichen Gegebenheiten nicht so sehr verändert werden dürfen wie es historisch der Fall gewesen ist, oder die Landschaft hätte eben wieder naturähnlicher umgestaltet werden müssen ~ hätte, hätte, Wirkungs-Kette …

 

„Überrascht bin ich nicht (Ronny, Permakultur-Designer)

Natürlich ist es mit natürlichen Landschaften längst vorbei und natürlich ist in der Zukunft mit noch deutlich massiveren Niederschlägen zu rechnen. Das hat sich bei der noch dramatischeren Flut-Katastrophe rund um Valencia letzten Herbst gezeigt, bei der sogar fast dreimal soviel Regen runterkam wie 2021 nahe des Ahrtals. Unfassbare 450 Litern pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden fielen vom Himmel ~ Überraschung?

Nein! Als Student der Umweltsicherung habe ich bereits zur Jahrtausend-Wende den Hydrologie-Professor von solchen Zukunfts-Prognosen reden hören. Schon als Schüler las ich Ende der 80er in einer GEO-Zeitschrift, dass infolge des Klimawandels mit mehr Starkregen-Ereignisse und an gleichzeitig mit massiveren Dürren gerechnet werden muss.. 

Überraschend kommen also für kundige Menschen weder die Fluten noch die Dürren. Jedoch – was tun, angesichts der nicht mehr aufhaltbaren Klimawandel-Folgen?

Wasser-Balance: Politisch gewollt, schleppend realisiert

Auch die letzte deutsche Regierung hat die Brisanz der Wasser-Situation erkannt. Die unter Merkel bereits auf den Weg gebrachte „Nationale Wasserstrategie“ wurde vor zwei Jahren beschlossen und mit dem Motto „Weil wir Wasser wertschützen“ veröffentlicht. Indessen sollte die Umsetzung dieser Strategie eigentlich schneller gehen als es bislang der Fall ist, doch viele Wasser-Mühlen mahlen recht langsam. 

Zwischen Dürre und Flut: Lasst uns in die Wasser-Gestaltung gehen!

Glücklicherweise können wir auch selbst was tun, um den Wasser-Haushalt wirkungsvoll auszugleichen, zumindest im kleinen Rahmen. Viele dezentrale Maßnahmen im eigenen Garten, auf dem eigenen Acker oder Wald können die Balance der Wasser-Verhältnisse lokal deutlich verbessern. Mit Permakultur-Prinzipien können wir den Wasserhaushalt in Gärten und Landschaft ausbalancieren. 

Zwischen Dürre und Flut gibt es Handlungsspielräume für zukunftsfähige Wasser-Gestaltungen. Selbst mit kleinen Maßnahmen gelingt es, uns und unser Land / Grundstück resilienter aufzustellen gegenüber den immer stärker werdenden Wasser-Extremen. 

Handeln ist immer besser als Ohnmacht oder Besorgnis. Also, lasst uns in dieser Hinsicht tun, was getan werden kann!

Flow und Retention im Wasserkreislauf – Der besondere Permakultur-Kurs mit Ronny und Silvano in Sieben Linden

Es gibt viele Möglichkeiten und Ebenen auf denen wir wirkungsvoll für regenerative Wasserkreisläufe aktiv sein können. Einige davon vermitteln wir in Theorie und Praxis in diesem Sommer im Kurs (auch als Bildungsurlaub!)  29.6.-4.7.2025 Mit Permakultur das Wasser in Gärten und Landschaft ausbalancieren. Flow und Retention im Wasser~Kreislauf.

Vielleicht sehen wir uns dort?

Ich werde jedenfalls am Start sein, zusammen mit meinem geschätzten Kollegen und Wasser-Freund Silvano Rizzi aus Tamera, wo er die Wasser-Landschaft mit betreut (siehe Film „Water is love“ und Postcast ). Aus Liebe zum Wasser, zur Natur, zu uns Menschen! Auf dass wir Wasser trotz mancher Schwankungen auch in zukünftigen Generationen noch als lebens-spendend und liebe-voll empfinden!

Ronny „Regenwurm“ Müller

Ronny ist Permakultur-Designer und als solcher gern in Bildungs-Angeboten zum Themenfeld Wasser engagiert https://permakultur-dreisamtal.de/ueber-uns/

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