Erasmus-Training im Ökodorf: über Ängste und Superkräfte, Shit-Tour und interkulturelle Dialoge

Wenn 28 Menschen aus 11 verschiedenen Ländern zusammentreffen, kann alles passieren. Ängste und Superkräfte kamen ebenso ans Tageslicht wie das ungeplante, aber gemeinsame Interesse an Komposttoiletten als Lösung für globale Probleme. Vom 12. bis 17. Dezember kamen Vertreter*innen verschiedener europäischer Organisationen in Sieben Linden zusammen, um an einem Erasmus+ Training über das Programm des Europäischen Solidaritätskorps (ESC) teilzunehmen. Wir bereiteten uns darauf vor, junge Menschen optimal in internationale Austauschprogramme zu führen.

Ja, es kann alles passieren: Verschneite Nachmittagsspaziergänge rund um Sieben Linden, inspirierende und offenherzige Menschen, engagierte und erfahrene Kursleiter, Sauna und Abkühlung im nahe gelegenen zugefrorenen Teich, ausgewogene tägliche Lernabläufe, buntes und gesundes veganes und vegetarisches Essen. Das weckte viele Gefühle und Emotionen wie Dankbarkeit, Wertschätzung, Inspiration, Aufregung, Freude, Spaß und Ermutigung.

Stelle dir vor, du könntest all diese Erfahrungen machen, während es von der Europäischen Union finanziert wird. Ja, es ist möglich, und unsere Geschichte ist der Beweis dafür!

Allerdings wurde nicht alles durch eine rosarote Brille gesehen. Als wir in der Mittagspause über ein weltweites Problem diskutierten, kam keine Lösung, sondern eine Komposttoiletten-Tour, auch bekannt als „Shit-Tour“. Und die war geruchlos. Was für eine Erleichterung war das!

Trotz der Müdigkeit, der Traurigkeit und der manchmal überwältigenden Sozialisierung unter den Teilnehmern hat es sich auf jeden Fall gelohnt.

Ziel dieses Trainings ist es, Informationen, Unterstützung und Vernetzungsmöglichkeiten für nichtstaatliche Organisation zu bieten, die junge Freiwillige koordinieren, aufnehmen und entsenden oder ihr Angebot an Freiwilligendiensten erweitern möchten. Unsere Einheiten waren sehr interaktiv und wurden von drei erfahrenen Referentinnen unterstützt, die flexibel waren und den Zeitplan bereitwillig an die Bedürfnisse anpassten, die während des Trainings aufkamen. Zu Beginn teilten wir unsere Erwartungen, Ängste und Superkräfte mit, bevor wir uns mit den bürokratischen Aspekten des ESC befassten, z. B. mit der Terminologie des Programms, der Projektgestaltung und der Budgetierung. Jede Organisation hatte die Möglichkeit, sich vorzustellen und über ihre Arbeit und ihre künftigen Projekte zu berichten.

Zusätzlich zu den technischen Aspekten dieses Trainings war die Möglichkeit, das Gelernte in kleineren und größeren Gruppen zu erfragen und zu integrieren, an sich schon lohnend. Das Tüpfelchen auf dem i waren die Gesprächskreise, Momente der Stille, der Reflexion und des „Walk and Talk“ (Spaziergänge mit angeleiteten Partnertausch für Vernetzung).

Man könnte sich fragen: Was ist mit den kulturellen Unterschieden? Und die gab es reichlich! Sie zeigten sich in jedem Lachen, in jedem lustigen Missverständnis und in der Fülle der unterschiedlichen Meinungen. Schon früh wurde uns klar, dass wir uns in der gleichen Situation befanden wie unsere zukünftigen ESC-Freiwilligen, wenn sie in einem fremden Land ankommen, zusammen leben, Räume, Mahlzeiten und vor allem Lebenserfahrungen teilen. Dieser Cocktail könnte schädlich sein, wenn er falsch eingesetzt wird oder bereichernd sein, wenn er von gutwilligen Menschen mit frischen Ideen, offenem Geist und ständigen Feedbackkreisen gemischt wird. Und so war es dann auch.

Dies ist unsere Geschichte und sie kann auch deine sein…

Schaue es dir an unter https://www.solidaritaetskorps.de/

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