Episoden

Simone mit Noah und Gabi

Folge136: Dem Kollaps ins Auge sehen: Über Krisenbewusstsein, Tiefenökologie und eine geplante Weltreise

Noah Boroske hätte als Elektroingenieur bei einem großen Automobilkonzern Karriere machen können. Hat er aber nicht. Er lässt sich berühren von den Krisenszenarien, die auf seine Generation zurollen und kommt für ein Jahr als Freiwilliger nach Sieben Linden. Hier beobachtet er, ob und wie sich ein Ökodorf den kommenden Krisen stellt.

Gabi Bott hat schon vor Jahrzehnten erkannt, dass der Schmerz über den Zustand der Welt gleichzeitig als Kraft für die Transformation wirkt. Das Fühlen sollten wir nicht überspringen auf dem Weg in eine nachhaltige Gesellschaft. Wer die Probleme nicht spüren will, verdrängt sie und schaut weg. Gabis Beitrag zum Wandel ist neben dem Engagement im Ökodorf die Verbreitung der Tiefenökologie nach Joana Macy.

Auch Noah ist fühlend, mutig und aktivistisch unterwegs. Sein Wunsch ist, dass wir als Menschheit„Transformation durch Design und nicht durch Desaster“ entwickeln. Er erforscht die Krisen nicht nur in der Theorie, sondern macht sich auf zu Orten an denen Menschen an Lösungen arbeiten. Für ihn geht im Herbst 2025 nach dem Freiwilligendienst in Sieben Linden eine Weltreise los: Mindestens 1,5 Jahre wird er nun beobachtend, lernend und anpackend Ökodörfer und nachhaltige Alternative weltweit besuchen. „Komm gesund und mit einem bunten Strauß an Inspirationen zurück. We keep in touch, Noah!“

Infos & Kontakt

Noahs Projekt LOSCOGOS: noahboroske@gmail.com
Klimakollaps-Camp: https://www.klimakollaps.org/newsleser/einladung-zum-1-kollapscamp-2025
Gabi Bott: https://gabibott.de/

Seminare mit Gabi Bott in Sieben Linden:

30.11.-7.12.2025 Aufbau von Gemeinschaftsprojekten – Sieben Linden intensiv
Selbsterfahrung in Gemeinschaft.

13.3.-15.3.26 Active Hope! Dem Chaos begegnen, ohne verrückt zu werden. Einführung in die Tiefenökologie

17.-20.09.2025 Bewegte Zeiten – Tanz trifft Tiefenökologie. Begegne dem Chaos in der Welt mit deinen kreativen Ausdrucksformen!

4.-9.10.2026 Active Hope! Intensivwoche – Dem Chaos begegnen, ohne verrückt zu werden – ein tiefenökologischer Prozess.

Autorin: Simone Britsch
Mail: podcast@siebenlinden.org
Interviewpartner:innen: Gabi Bott und Noah Boroske 
Veröffentlicht unter der Creative Commons (CC BY 4.0)
Copyright Freundeskreis Ökodorf e.V., 11.10.2025

Folge 135: Licht aus, Sterne an. Zurück zur natürlichen Dunkelheit.

Amanda Hasenfusz von den Altmarkmachern und Sophie Willert aus Sieben Linden lieben die Dunkelheit. Und in der Altmark sind sie mit ihrer Leidenschaft für das Sternenfunkeln am Nachthimmel genau richtig: Hier in der Altmark ist besonders sternenklar, denn es leben nur wenige Menschen in kleinen Dörfern, und Industrie gibt es kaum. Wie magisch es ist, auf einer warmen Decke liegend in den Himmel zu schauen! Sternenbilder, die Milchstraße und ab und an eine Sternschnuppe… die weite des Universums spannt sich über uns kleinen Menschenwesen auf und lässt uns still staunen.

Dunkelheit ist nicht mehr selbstverständlich. Wir sprechen über Lichtverschmutzung und die Auswirkungen auf die Natur und vor allem aus Tiere. Und auch für uns Menschen und unseren Biorhythmus hat die Nacht eine gesundheitliche und psychische Bedeutung. Im Ökodorf gibt es eine minimalistische Beleuchtung auf den Wegen, wir setzen darauf, dass Menschen Taschenlampen nutzen. Viele laufen auch gern durch die autofreie Siedlung auf unseren kleinen Wegen durch die dunkle Nacht.

Amanda stellt ihre Initiative für einen Sternenpark Altmark-Wendland vor. Bis zur Zertifizierung als Sternenpark ist es noch ein weiter Weg, denn die Straßenbeleuchtung muss technisch neu aufgesetzt werden. Doch bis dahin erlaubt die internationale Vereinigung „Dark Skies Association“ mit Sitz in den U.S.A. der Altmark die Verwendung ihres Logos für einzelne „Sternenpunkte“. Auch Sieben Linden will ganz bald ein öffentlich zugänglicher Sternenpunkt werden, denn unser Nachthimmel ist einzigartig und wir wollen gern darauf aufmerksam machen.

Ein Gespräch über große Zyklen, über Demut und die Schönheit der Nacht.

Jetzt anmelden: 1.-6. Januar 2026. Neujahrs-Retreat 2026 – Yoga & Sternenhimmel pur! Funkelnde Raunächte in Sieben Linden erleben!

Amanda Hasensfusz von den Altmarkmachern und der geplante Sternenpark: https://www.altmarkmacher.de/machen/sternenpark/

Amandas Herberge Herberge am kleinen Weingarten Dahrendorf – direkt am „Grünen Band“ https://www.herberge-dahrendorf.de/herberge/

Amandas liebevolles Buch über die Altmark: Wandern im Nüscht. https://in-the-middle-of-nuescht.de/wandern-im-nuescht-die-altmark-zu-fuss-entdecken/

Lichtverschmutzung http://www.lichtverschmutzung.de/

Etta Dannemann und Visit Dark Skies – ein Audioerlebnis unterm Sternenzelt: www.visitdarkskies.com

Dark Skies Association: https://darkskiesassociation.org/?v=5f02f0889301

Autorin: Simone Britsch
Mail: podcast@siebenlinden.org
Interviewpartnerinnen: Amanda Hasenfusz und Sophie Willert
Veröffentlicht unter der Creative Commons (CC BY 4.0)
Copyright Freundeskreis Ökodorf e.V., 11.10.2025

Pablo und Simone stehen Arm in Arm vor einer Wand und schauen freundlich in die Kamera

Folge 133:Buen Vivir – das Gute Leben. Mit Pablo Miró

Buen Vivir heißt auf Spanisch „Gutes Leben“ und berührt Fragen der essentiellen Lebensqualität. Buen Vivir ist eine Weisheit, die von verschiedenen indigenen Gemeinschaften in Lateinamerika geprägt ist. Pablo Miró, ein kosmopolitischer Erdenbürger und Musiker hat unter anderem argentinische Wurzeln und vermittelt Buen Vivir in seiner Musik.

Allen Menschen gemeinsam ist die Suche nach Glück. Pablo: „Man wird im Buen Vivir entdecken, dass das Glück nicht isoliert für den Einzelnen zu erreichen ist. Glück geht über Liebe, Freundschaft, Gemeinschaft, Engagement. Wenn wir uns von den kapitalistischen Vorprägungen befreien, wollen wir Menschen etwas zur Gemeinschaft beitragen, uns einbringen.“

Im Buen Vivir wurzelt in einer zutiefst ökologische Denkweise: Pacha Mama, Mutter Erde ist im Zentrum. Es geht um Harmonie mit der Natur und um kritisches Engagement für den Schutz der Erde, auch für die nachkommenden Generationen und die globalen Gemeinschaft. Das eigene Handeln orientiert sich an der langfristigen Zukunft und an der Community.

Pablo Mirós Musik ist eine Brücke zwischen und und den indigenen Weisheiten. Essenz des Buen Vivir für den Einzelnen heißt, ein mitfühlender, zärtlicher Mensch zu werden. Pablos Leidenschaft ist es, mit Gitarre und Gesang die Kraft von universaler Liebe, Gemeinschaftlichkeit und Humanismus in die Seelen der Menschen zu spielen. Politische Botschaften zu Frieden und Gerechtigkeit sind nahtlos eingebettet in diese Lebensphilosophie. Manchmal schreibt er Protestsongs, auch wenn ihm die damit verbundenen musikalischen Vereinfachung in der Musiker-Seele ein wenig schmerzt.

Pablo Miró: https://pablomiro.com/

Im August 2024 spielte Pablo Miró im Amphitheater in Sieben Linden seinen Song „Free Palestine“ https://www.youtube.com/watch?v=3ZvGMTuThfg

Pablo Miro und Konstantin Wecker 2000: https://www.youtube.com/watch?v=kS3TZwRvSno&list=RDkS3TZwRvSno&start_radio=1

Autorin: Simone Britsch
Mail: podcast@siebenlinden.org
Interviewpartner: Pablo Miró Behrend
Veröffentlicht unter der Creative Commons (CC BY 4.0)
Copyright Freundeskreis Ökodorf e.V., 13.09.2025

Karina und Simone spielen auf einem Kinderkausell

Folge 132 : Das Wohnraumkarussell dreht sich – Die Herausforderungen des solidarischen Wohnens

In Sieben Linden dreht sich das Wohnraumkarussell – mal langsam und mal schnell. Wohnraumkarussell, das heißt: Wohnraum anbieten, suchen, tauschen, loslassen. Der Anspruch im Ökodorf ist hoch: Wir wollen flexibel mit unseren Räumlichkeiten umgehen und je nach Lebensphase die Behausung wechseln. Außerdem haben wir die Fläche, die wir persönlich in Beschlag nehmen auf maximal 32 Quadratmeter pro Mensch beschränkt.

Klingt gut? Ja, stimmt. Doch Wohnen ist auch in Sieben Linden ein sensibles Thema. Unser Privat-Raum mitten in einer turbulenten Gemeinschaft mit reichlich Sozialleben. Sind wir wirklich bereit, Wohnraum zu teilen, zu tauschen, solidarischer mit Wohnraum umzugehen? Was braucht es zwischenmenschlich und emotional, damit Wohnraum fair verteilt werden kann? Wie kommen wir vom Besitzdenken weg hin zu einer Orientierung an den Bedürfnissen der einzelnen? Oder braucht es klare Regeln?

Konträr verhält sich der Wunsch der Gemeinschaft, neue Zuzugsinteressierte aufzunehmen zu dem persönlichen Platzbedarf der schon hier Lebenden. Denn aufrücken will auf keine:r – oder?

Karina Stützel vom Gremium „Wohnraumkarussell“ gewährt in diesem Interview einen ehrlichen Blick hinter die Kulissen: Höre rein in Freud und Leid des solidarischen Wohnens.

Autorin: Simone Britsch
Mail: podcast@siebenlinden.org
Interviewpartner:in: Karina Stützel
Veröffentlicht unter der Creative Commons (CC BY 4.0)
Copyright Freundeskreis Ökodorf e.V., 30.08.2025

Folge 130: URBAN UTOPIA: Grüne Stadtoasen statt grauer Betonwüsten

Die lebensspendende Beziehung zwischen Pflanzen und Menschen bewegt auch die Städter: Mit Paul Baumann von Urban Utopia und Werner Wiartalla aus der ufaFabrik Berlin besprechen wir die Frage, wie grüne Städte entstehen können.

Eigentlich sind doch alle für eine grüne Stadt, oder? Wir diskutieren die Herausforderungen, die Städte daran hindern, grüner zu werden.

Interdisziplinäre Ansätze und vernetztes Denken sind unerlässlich. Wenn nachhaltige Pflanzenwertschöpfung ökonomisch sinnvoll gestaltet werden, sind viele Akteure mit ihm Boot. Beispielsweise hat Paul Baumann für sein Netzwerk Urban Utopia die lokale Gastronomie gewonnen.

Bäume, grüne Fassaden und Gründächer sind Schlüsselelemente für die Biodiversität in urbanen Räumen. Klimatisierung, Wasserhaushalt und Luftqualität – welche Rolle spielen heimische Pflanzen bei der Anpassung an den Klimawandel?

Außerdem geben wir praktische Tipps zur Umsetzung von Gründächern und räumen mit gängigen Vorurteilen auf. Paul und Werner teilen ihre Erfahrungen und zeigen auf, was jede:r sofort tun kann, um sich im eigenen Umfeld einzubringen und die grüne Stadt von morgen aktiv mitzugestalten.

Shownotes:

Ausblick 2026:

Mit Werner Wiartalla werden wir im Rahmen eines Praxis-Seminares auf unseren Pavillon am Dorfplatz ein Gründach bauen.

Paul Baumanns Projekt Urban Utopia: https://urbanutopia.berlin/

Werner Wiartallas Lebenswerk: Die grüne Kulturoase ufaFabrik Berlin

BUGG – der Bundesverband Gebäudegrün e.V. https://www.gebaeudegruen.info/

Inspiriert für Mensch und Pflanze: Dr. Hildegard Kurt https://www.hildegard-kurt.de/

Lino Zeddies: Zukunftsbilder 2025  https://linozeddies.de/zukunftsbilder-2045

Autorin: Simone Britsch
Mail: podcast@siebenlinden.org
Interviewpartnerin: Julia Kunze

Veröffentlicht unter der Creative Commons (CC BY 4.0)

Copyright Freundeskreis Ökodorf e.V., 02.08.2025

Simone steht mit Anna und Joe im Gewächshaus

Folge 128: Jung und freiwillig im Ökodorf: Anna und Joé

Anna und Joé sind zwei junge Menschen, die einen Sommer im Ökodorf verbringen. Anna aus Oldenburg und Joé aus Luxemburg – was suchen die beiden in der ländlichen Abgeschiedenheit Sieben Lindens? Wie ist es, in der Gärtnerei mit anzupacken und die Hände in die Erde zu stecken? Wie läuft ein typischer Tag als Freiwillige:r ab?

Und gibt es eigentlich auch Schwierigkeiten in einer Gemeinschaft, was gefällt den beiden nicht?

Schaut rein in die Köpfe und Herzen von zwei jungen, engagierten Leuten, die auf der Suche sind nach zukunftsfähigen Lebensformen – mitten in einer Zeit, in der die politischen Entwicklungen wenig Hoffnung machen.

Was werden Joé und Anna mitnehmen, wenn sie im Herbst wieder in ihre Heimatorte zurückkehren? „Einen Poncho“, sagt Joé und lacht. Den hat er in der Verschenkeecke gefunden – und er steht ihm wirklich gut. Doch der Poncho ist bei Weitem nicht die ganze Ernte aus einem halben Jahr Freiwilligendienst im Ökodorf.

Garten, Waldwirtschaft, Gäste-Service oder Waldkindergarten? Wie funktioniert das mit den Freiwilligendiensten in Sieben Linden? Hier eine Übersicht.

Joés YouTube-Kanal zu Ökodörfern international.

Weitere Freiwillige und ihre Geschichten:

Ein spannender Artikel von Ron, der 2023 bei uns einen Freiwilligendienst machte: Freiwilligendienst statt Karriereleiter.

Madita war FÖJlerin, ist zunächst weitergezogen und mittlerweile Probezeitlerin in Sieben Linden.

Interview mit Lorena 2021: Heute ist sie Genossin und im Leitungsteam der Gärtnerei.

Autorin: Simone Britsch

Mail: podcast@siebenlinden.org

Interviewpartner:innen: Anna Runte, Joé Weber

Veröffentlicht unter der Creative Commons (CC BY 4.0)

Copyright Freundeskreis Ökodorf e.V., 05.07.2025

Folge 127: Gemeinschaft als Demokratie-Labor. Mit Dr. Josef Merk von „Mehr Demokratie e.V.“

Unsere Demokratie ist „unvollendet“, so Dr. Josef Merk. Steffen Emrich (Gemeinschaft gASTWERKE), Ina Froitzheim (Gemeinschaft ZEGG) und Simone Britsch (Ökodorf Sieben Linden)  haben beim Netzwerktreffen des Global Ecovillage Network mit Josef Merk gesprochen. Er ist im Bundesvorstand des Vereins Mehr Demokratie e.V. und unterstützt die Idee, demokratische Beteiligungsrechte auszubauen, beispielsweise durch Bürger:innen-Räte.

Was genau ist unvollendet – und was würde eine „vollständigere“ Demokratie auszeichnen? Josef brennt als Psychologe besonders für die zwischenmenschliche Ebene, die in alle Demokratie-Prozesse oft subtil hineinspielt. Die demokratische Kultur hat hier noch Luft nach oben: Vertrauen, die Beziehungsebene und eine Diskussionshaltung, die kontroverse Meinungen respektvoll nebeneinander stellt. Ein gemeinsames Interesse in einem emotional bereinigten Raum sollte den Boden der Debatte bilden. Die Vielfalt wird dann idealerweise begrüßt und nicht unterdrückt.

Josef spricht von Demokratie auch als inneren Zustand, den man buchstäblich körperlich fühlen kann. Meinungsfreiheit, Rechtsstaatlichkeit, Partizipationsmöglichkeiten erzeugen in uns einen positiven, demokratischen Zustand. Demokratische Prozesse könnten dann Freude machen und uns beflügeln.

Gemeinschaften haben in ihrer Entscheidungskultur bereits Methoden und Entscheidungsverfahren entwickelt, die dazu beitragen, dass die Beziehungsebene berücksichtigt wird. „Zuhören“ – so simpel es klingt – ist ein Aspekt, den Josef als essentiell herausstellt. Zuhören ist ein wichtiges Element in vielen Formaten, die in Ökodörfern praktiziert werde. Vielleicht sollten wir unsere demokratischen Praktiken bewusster feiern und unsere Tools mehr nach außen tragen, in Regionen, gesellschaftliche Initiativen und Gemeinderäte?

Sei dabei: Sprechen & Zuhören Online – immer am ersten Mittwoch im Monat, 19:00 Uhr – 20:30 Uhr: https://www.mehr-demokratie.de/mehr-wissen/demokratische-kultur/sprechen-zuhoeren

Arbeitsbereich Demokratische Kultur: https://www.mehr-demokratie.de/mehr-wissen/demokratische-kultur

Josef Merk und der Newsletter Psychologie + Demokratie: https://www.josefmerk.de/newsletter

Liebeslied für die Demokratie von Dieter Halbach, Ökodorf-Mitbegründer und Aktiver im Verein : https://www.youtube.com/watch?v=6DKOz4IgZC0https://www.youtube.com/watch?v=2Etzy74wIxM

Eröffnungs-Rede GEN-Treffen 2025 von Dieter Halbach: Beitrag der Gemeinschaften und Ökodörfer zu einer demokratischeren Gesellschaft: https://www.youtube.com/watch?v=2Etzy74wIxM

Buchtipp: Ute Scheub: Die unvollendete Demokratie. https://www.oekom.de/buch/demokratie-die-unvollendete-13950

Steffen Emrichs Podcast „Was mit Gemeinschaft“ https://was-mit-gemeinschaft.letscast.fm/

ZEGG-Podcast von Ina Froitzheim und Team: https://www.zegg.de/de/wissen-medien/zegg-podcast

Autorin: Simone Britsch, Steffen Emrich, Ina Froitzheim

Mail: podcast@siebenlinden.org

Interviewpartner: Dr. Josef Merk

Veröffentlicht unter der Creative Commons (CC BY 4.0)

Copyright Freundeskreis Ökodorf e.V., 21.06.2025

Christian Felber und Simone Britsch stehen in der Natur und halten ei Buch vor sich.

Folge 126: Demokratie und Gemeinwohl wacklig – Mit Christian Felber aus der Corona-Krise lernen

In der Corona-Pandemie wurden 25 Grundrechte eingeschränkt. Wie genau konnte dies geschehen? Welche Folgen hat das für die aktuelle Entwicklung unserer Demokratie? Und wie könnte unsere Gesellschaft mit zukünftigen Krisen demokratischer umgehen?

Im Zuge der Gemeinwohl-Ökonomie-Zertifizierung unseres Vereins haben wir uns mit dem GWÖ-Vordenker und Autoren Christian Felber getroffen. Im Podcast besprechen wir sein neues Buch „Lob der Grundrechte. Wie wir in kommenden Krisen das Gemeinwohl schützen.“ Er analysiert auf 220 Seiten mit sagenhaften 687 Quellenangaben die Geschehnisse während der Corona-Zeit auf nationaler und internationaler Ebene. Das Buch ist gründlich recherchiert, respektvoll geschrieben und stellt viele gesellschaftliche Bezüge her: Gesundheitssystem, Rechtsstaatlichkeit, Medienlandschaft, Rolle der Wissenschaft u.v.m.

Basierend auf dieser rückblickenden Auswertung des Pandemie-Managements schlägt Christian konkrete Strategien für kommende Krisen vor, welche die Grund- und Menschenrechte wahren. Dazu gehören die Einrichtung eines demokratischen Krisenrates, größte Vorsicht bezüglich „Notstand“, die Aufwertung und Erweiterung von Grundrechten, die Abschaffung staatlicher Vorzensur zugunsten Nachzensur in sozialen Medien.

Wie auch in der Gemeinwohl-Ökonomie geht es Christian mit seinem neuen Buch wieder im Kern um das Gemeinwohl und die demokratischen Werte.

Die Gemeinwohl-Ökonomie definiert die Unternehmensziele neu: Gemeinwohl-Orientierung statt Gewinnmaximierung. Ihre zentralen Werte sind weltweit in zahlreichen Verfassungen verankert und sind die Fundamente der Demokratien. Die 4 zentralen Werte der GWÖ: 1.Menschenwürde // 2. Solidarität und Gerechtigkeit // 3. ökologische Nachhaltigkeit // 4. Transparenz und Mitbestimmung.

Lesetipp: „Lob der Grundrechte“, erschienen im Westend-Verlag (2025). Man kann es zum Beispiel bei unserem Freund Andreas Schaaf im altmärkischen „Bücherwinkel“ bestellen (10% des Gewinns geht an gute Zwecke).

Zu den 687 Quellenangaben „Lob der Grundrechte“ (größtenteils verlinkt).

Christian Felber studierte Romanische Philologie, Soziologie, Psychologie und Politikwissenschaft in Salzburg, Wien und Madrid. Seit 2000 ist Felber Wirtschafts- und Umweltjournalist und Autor zahlreicher Bücher, darunter „Gemeinwohl-Ökonomie“ (SPIEGEL-Bestseller). Er erhielt u. a. den Lehrpreis der Universität Graz, den „Premio Universitas“ in Chile und den ZEIT Wissen-Preis „Mut zur Nachhaltigkeit“.

https://christian-felber.at
Gemeinwohl-Ökonomie: http://germany.econgood.org/

Autorin: Simone Britsch
Mail: podcast@siebenlinden.org
Interviewpartnerin: Christian Felber
Veröffentlicht unter der Creative Commons (CC BY 4.0)
Copyright Freundeskreis Ökodorf e.V., 07.06.2025

Aniko und Simone stehen vor einer grünen Hecke und halten einen Stofftierfrosch in ihrer Mitte.

Folge 125: Amphibienheldin Aniko – Für Frösche, Kröten und unsere Zukunft

Echte Heldinnen agieren manchmal auch im Verborgen – und sogar nachts. Mit ihrer Taschenlampe und auf leisen Sohlen ist Aniko Häder in Sieben Linden und der Altmark für den Naturschutz unterwegs, um Amphibien zu kartieren. Sie rettet als Natur- und Landschaftspflegerin auch Kröten an Straßen und Baustellen, pflegt Feuchtbiotope und führt Kinder an die Faszination der Amphibien und ihrer Lebensräume heran.

Amphibien gehören erdgeschichtlich zu den ältesten Land-Bewohnern, die für ihre Vermehrung und aber immer noch an das Wasser gebunden sind. Und leider gehören sie auch zu den am stärksten bedrohten Tierarten in Sachsen-Anhalt, in Deutschland und weltweit. Ausbleibende Niederschläge, zerstörte Feuchtgebiete und zerschnittene Landschaften machen den Tieren das Leben schwer. Vor allem aber ist es die konventionelle, intensive Landwirtschaft mit dem Pestizid-Einsatz, die den Amphibienbeständen die Lebensgrundlage entzieht. In jüngerer Zeit kommen auch noch Krankheitserreger hinzu.

Zuerst trifft es die nicht-menschlichen Wesen – und dann irgendwann den Menschen! Arten- und Biotopschutz geht uns alle an!

Was tun? Das Beispiel Sieben Linden beweist: Jeder kleine ökologisch angelegte Gartentümpel kann helfen! Unsere Amphibienbestände sind für unseren trockenen, überwiegend sandigen Standort nämlich beachtlich.
Also: Von der Feuchten Senke bis zum Gartenteich bitte auch kleinste Wasseransammlungen pflegen oder anlegen. Nur das Einsetzen von Fischen in Gartengewässer ist für Amphibien kontraproduktiv.

Aniko Häder: https://lernort.siebenlinden.org/de/facilitators/296/aniko-hader

Nächstes Seminar mit Aniko:
20.-22.6. Mähen mit der Sense Praxisseminar: Biotoppflege.
https://lernort.siebenlinden.org/de/0be817da10cf4e8da45b19a29aa90c30/mahen-mit-der-sense

Ralf Knapps Website: https://www.artenforum.de

Knappis Artentour: Ralf Knapps YouTube-Kanal: https://www.youtube.com/channel/UClGTOl8D5ECexp7bqrAZ1SQ/videos?view=0&sort=dd&shelf_id=0

BUND zu Amphibien: https://www.bund.net/themen/tiere-pflanzen/tiere/amphibien/
NABU zu Amphibien: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/amphibien-und-reptilien/amphibien/index.html
Landesarbeitskreis Feldherpetologie im BUND Sachsen-Anhalt:
https://www.lak-feldherpetologie.de/
Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde: www.dght.de
Stiftung Artenschutz: https://www.stiftung-artenschutz.de/foerderprogramme/amphibienschutz/
Autorin: Simone Britsch
Mail: podcast@siebenlinden.org
Interviewpartnerin: Aniko Häder
Veröffentlicht unter der Creative Commons (CC BY 4.0)
Copyright Freundeskreis Ökodorf e.V., 24.05.2025