Atomerbe – Wohin?
2 Ausstellungen zur Endlagersuche für atomaren Müll vom 01.10.-08.10.2021 im Ökodorf Sieben Linden
2022 ist geplant, dass das letzte AKW in Deutschland abgeschaltet wird. Innerhalb von nur 10 Jahren, bis 2031, soll ein Endlager für hochradioaktive Stoffe gefunden werden. Laut Gesetz ist die frühe Information und Beteiligung der Öffentlichkeit ein zentraler Bestandteil der Suche.
Wir haben dazu eine Arbeitsgruppe „Atomerbe – Wohin?“ ins Leben gerufen, die den Suchprozess kritisch begleiten und die Öffentlichkeit darüber informieren will. Deshalb haben wir sowohl die offizielle „Suche-X“ Ausstellung vom BASE (Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung) nach Sieben Linden geholt, als auch die Ausstellung von „ausgestrahlt.de“. Letztere beleuchtet vor allem die Knackpunkte des Suchprozesses. Es werden im Laufe der Woche viele Besucher*innen, Gruppen und Schulklassen aus der Region erwartet und es finden Informationsgespräche mit interessierten Bürger*innen aus der Region statt.
Unsere Hauptkritik am offiziellen Suchprozess ist, dass die Öffentlichkeit bisher viel zu wenig informiert und eingebunden worden ist. Das ist aber entscheidend dafür, dass der Endlagerstandort gesamtgesellschaftlich breit getragen und akzeptiert wird. Und es braucht mehr Zeit für den gesamten Prozess. 2031 ist für die Bekanntgabe eines deutschen atomaren Endlagers aus unserer Sicht nicht zu halten und ist lediglich dem Umstand geschuldet, dass dann für viele Zwischenlager die Genehmigungen und die Sicherheitsgarantie der Castor-Behälter auslaufen. Um den bestmöglichen Standort in Deutschland zu finden, sollten wir uns aber soviel Zeit nehmen, wie dafür auch notwendig ist. Immerhin soll das Endlager für 1 Mio Jahre den atomaren Müll sicher von der Biosphäre abschirmen. Da darf es unserer Meinung nach nicht auf ein paar Jahre mehr bei der Suche des besten Standortes ankommen.