1. Mai – ein Tag für Miteinander, Sport und Nachhaltigkeit in Poppau
Ein ganz besonderes Dorffest in unserer Nachbarschaft
Poppau ist das gewachsene Dorf, zu dem auch Sieben Linden gehört und liegt in 1 km Entfernung zum Ökodorf. Die Aktivitäten rund um den Maibaum mit seinen bunten, flatternden Bändern sind vielfältig. Alle Generationen kommen auf ihre Kosten, das Gemeinschaftsgefühl in Poppau wird von vielen Ehrenamtlichen hoch gehalten: Das traditionelle Volleyballturnier mit 6 Mannschaften, Bewegungs- und Kreativ-Angebote für Kinder. Für das leibliche Wohl findet man die obligatorische Bratwurst mit Kartoffelsalat oder ein Stück Kuchen. Zwischen die Bratwürste haben sich dieses Jahr einige Bio-Tofuwürstchen aus Sieben Linden eingeschlichen und sind schnell ausverkauft. Der Müll kann erstmals beim Poppauer Maifest auf ein Minimum reduziert werden. Unsere Mini-Biogasanlage liefert die Energie für das Erwärmen des Spülwassers, Satoshi und andere standen neben dem Kuchenstand an der Spülstraße.
Ehrenamt seit über 30 Jahren für das Miteinander im Dorf
Zahlreiche Ehrenamtliche unterstützen den Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Poppau. Vom Aufstellen des Maibaums bis zu Aufräumaktion, vom selbstgebackenen Kuchen bis zu den Kinderangeboten gibt es viele helfende Hände. Seit über 30 Jahren findet in Poppau das Maifest statt.
Diana Stolz, Vorsitzende des Fördervereins: „Das Miteinander ist sehr wichtig in der heutigen Zeit und man muss es pflegen. Unser Fest entwickelt sich immer weiter!“ André Schmiedl als Vorsitzender hat die Veranstaltung angemeldet: „Ohne den Förderverein würde es dieses Maifest nicht geben. Die Poppauer:innen engagieren sich über den Verein für ihr Dorf.“ Der Förderverein hat derzeit über 100 Mitglieder, mindestens 4 neue Mitglieder konnten auf dem Fest gewonnen werden. Diana Stolz: „Die Menschen sehen, dass es für eine gute Sache ist und bringen sich gern ein.“
Immer mehr tragen auch wir aus dem Ökodorf in der Feuerwehr und auch zum Maifest bei, denn das gute Miteinander mit unseren Nachbar:innen liegt uns am Herzen. Außerdem ist die Atmosphäre am 1. Mai auf dem großen Sportplatz im Poppau locker, lustig und verbindend – einfach ein schöner Nachmittag!
Volleyball und noch mehr Bewegung
André Schmiedl erinnert sich und schmunzelt: „Weil es beim Fußballturnier in den ersten Jahren immer so viele Verletzte gab, haben wir irgendwann auf Volleyball umgesattelt, so ist es bis heute geblieben. Und jetzt sind 6 Mannschaften angetreten, das ist einfach der Hammer!“ Das Volleyballturnier steht den ganzen Nachmittag über im Zentrum der Aufmerksamkeit: Ein Team aus Poppau, eines aus Beetzendorf und jeweils zwei Teams aus dem Nachbarort Hohenhenningen und aus Sieben Linden.
Turnierleitung Henning Britsch aus Sieben Linden: „Die Stimmung ist gut, es gab viele tolle Ballwechsel, das Publikum hat mitgefiebert und angefeuert. Es ist ein altersübergreifendes Sportfest, das ist was besonderes. Dass am Ende die Jugend gewonnen hat, gönnen wir den jungen Menschen sehr.“
Nach langer Zeit wandert der Wanderpokal aus Holz dieses Jahr mal wieder ins Ökodorf Sieben Linden, es freuen sich die jungen Spielern zwischen 14 und 19 Jahren. Auf 2 Platz landet „Sieben Linden Mix“ , auf Platz 3 „Beetzendorf: Plato and friends“. Spaß hatten offensichtlich alle, und das ist wichtigste an diesem Tag.
Doch nicht nur der Beachvolleyballplatz ist ein Ort der Bewegung, auch Jonglage, Frisbee und Fußball finden auf der weitläufigen Rasenfläche ihren Platz. Schließlich tanzt eine Gruppe sogar traditionelle Tänze mit Live-Musik unter der Leitung von Nicoletta Geiersbach (Sieben Linden). Sascha und Marc-André spielten Gitarre, Anni war an der Geige und Jonas schlug am Cachon den Rhythmus.
Nachhaltigkeit: Müllvermeidung, regenerative Energien, Waldkindergarten
Bratwurst, Tofuwürstchen, Kartoffelsalat, Kaffee und Kuchen verzehren ohne Plastikgeschirr auf einem Rasenplatz, der keinen Wasser- oder Stromanschluss hat? Die Lösung ist Porzellangeschirr und eine Abwaschgelegenheit vor Ort. Das Wasser aus den Kanistern erwärmen einige Helfende aus dem Ökodorf Sieben Linden auf einem Biogas-Kocher. Das Biogas brachten sie in einem großen weißen Transportsack mit, der notwendige Gasdruck wird durch eine beschwerende Bierbank hergestellt. Das Biogas gewinnen sie im Ökodorf derzeit aus menschlichen Fäkalien – ein Experiment. Auch ein kleiner Parabolspiegel konnte dank des sonnigen Wetters einen Kochtopf mit Wasser per Solarenergie zum Spülen erhitzen.
Der Waldkindergarten Poppau steht ebenfalls für Nachhaltigkeit und Naturnähe. Mit ehrenamtlicher Unterstützung der Elternschaft wurde ein Kinderprogramm mit Naturmaterialien, Malen, Seifenblasen und Bewegung angeboten. Immer mehr junge Zweibeiner mit kunstvoll geschminkten Tiergesichtern bevölkerten den Poppauer Sportplatz.
Simone Britsch
