Achtsamkeit in der Natur bildet. Von Aktivismus, Resilienz und Waldbaden
Heute heißt Bildung für mich: Weiterentwicklung, Wandel, Wissensverkörperung. Lange stand Bildung jedoch für „zur Tafel gucken“, fertigen Plänen folgend, irgendwie brav und „richtig“ sein. Gestaltung? Fehlanzeige. Kaum Raum für Selbst_Wahr_Nehmung und Entwicklung von Selbst_Bewusst_Sein. Zeitsprung. 2019: Die volle Reichweite der Polykrise traf mein Bewusstsein. Und: Ich erkannte Handlungsoptionen. Doch wie kam’s dazu? Was hat das alles miteinander zu tun? Das erzähle ich dir hier.
In 2019 wurde ich aktiv für [Extinction Rebellion (XR)]. XR ist eine weltweite, dezentral organisierte Klimagerechtigkeitsbewegung für gesellschaftlichen Wandel. Trotz Dringlichkeit spürte ich dort schnell vor allem Offenheit und das gegenseitige Wohlwollen im Miteinander. „Übermorgen ist Infoveranstaltung. Es gibt noch keine Plakate. Wer hilft?“ Eine Stunde später gab’s Plakate, professionell und mit Liebe gemacht. Knapp kommentiert: „Bitte sehr, hat mir Spaß gemacht. Viel Erfolg bei der Veranstaltung!“. Angespanntheit oder „Sich-Beweisen-Müssen“ gab’s wenig. Und doch war immer klar, es geht um etwas sehr Großes, Beängstigendes: Unser aller Überleben. Etwas, das erst mal vor allem Enge und Ernsthaftigkeit erzeugt. Wie ist diese Kombination aus alarmierter Dringlichkeit und wohlwollendem Umgang, einer Offenheit für Neues möglich?
In den XR-Arbeitsgruppen der Bewegung erlebte ich, wie eine umsorgende Rollenverteilung, Förderung von Achtsamkeit und Verlangsamung stressige Momente entschärfte. In hitzigen Diskussionen schlug oft wer eine Zimbel. Ihr weicher Klang unterbrach für kurze Zeit den unübersichtlichen Trubel. Alle nahmen sich einen Moment, um den Druck heraus zu nehmen. So simpel und effizient! Ich war erstaunt. Diese Praktiken ermöglichten es den Nervensystemen im Raum, sich zu beruhigen. Menschen wurden wieder offen für andere Perspektiven, für Verbindung und kreative Lösungen. Heute weiß ich, dass Offenheit für Neues, kreatives Gestalten, Weiterentwicklung, Lernen, … all das einen ausbalancierten Nervensystemzustand benötigt. Neurobiologisch macht das total Sinn!
Doch Schritt für Schritt: Vorerst wuchs meine Erkenntnis schnell, dass die erlebte wohlwollende Atmosphäre wie bei dem gesuchten Veranstaltungsplakat in den XR-Arbeitsgruppen mit der inneren Haltung der Menschen zusammenhing. Es waren nicht bloß mechanisch angewandte Methoden. XR förderte eine wohlwollende, offene Grundhaltung, verankert in den Prinzipien und Werten der Bewegung. Dies führte mich zu dem Bereich innerhalb XR, der [„Regenerative Kulturen“] heißt.
Zeitsprung. 2024: Ein paar Aus- und Weiterbildungen später habe ich diese regenerative Arbeit nun professionalisiert. Dass Stress ansteckend ist gilt in allen Lebensbereichen. Stress entsteht unter anderem durch steigenden Leistungsdruck oder unklare Verantwortlichkeiten. Dann kann sich Beklemmung ausbreiten. Kennst du ähnlich hitzige Situationen wie die beschriebenen z.B. aus deinen Arbeitstreffen? Durch meine Erfahrungen mit Regenerativen Kulturen und in meinen Ausbildungen erlernte ich Wege, diesen Situationen sanft und wirksam durch Achtsamkeit zu begegnen. Probier es selbst aus: Drück mal kurz den inneren Pausenknopf. Nimm eine bequeme Haltung ein. Schließe die Augen, wenn es passt. Entdeckst du auf deiner rechten Seite hinter dem lautesten Geräusch ein viel leiseres? Horche so für 10-20 Sekunden ohne die Geräusche zu benennen. Nun das gleiche auf deiner linken Seite. Hörst du außer dem offensichtlichen, lautesten Geräusch das leisere dahinter? Nimm dir dafür weitere 10-20 Sekunden. Nun komme mit einem bewussten, tiefen und langsamen Einatmen in den Unterbauch zurück in deinen Alltag. Welche Veränderung merkst du in deiner Stimmung oder deiner Körperhaltung?
Ein durch das Einbeziehen natürlicher Umgebung besonders wirkungsvoller und niedrigschwelliger Ansatz einer Achtsamkeitspraxis ist das Waldbaden. Keine Sorge, du brauchst dazu keine Badeklamotten für den Waldsee. „Shinrin yoku“ heißt im Ursprungsland Japan wörtlich übersetzt: „klärendes Eintauchen in die Waldatmosphäre“. Waldbadenkurse sind von Krankenkassen als Stressprävention anerkannt. Als Natur-Resilienztrainer:in weiß ich: Die Weite der Natur verstärkt die Weite in uns selbst. Ist dir bewusst, welche Welten sich dir auf nur 5 Meter Waldweg öffnen, wenn du durch eine Lupe guckst? Die Kombination von Achtsamkeit und Naturerleben fördert kreative Lösungsfindung, Ruhe und inneren Frieden. Denke an raschelndes Herbstlaub, die Frische satten Frühjahrsgrüns, die Farbenpracht des Spätsommers, das Rauschen wogender Baumkronen im Wind, Vogelgezwitscher, der Geruch harziger Waldluft, … Physische und psychische Anspannung werden abgebaut. Meine Überzeugung aus XR-Zeiten ist durch die Professionalisierung weiter gewachsen: Ein bewusster und achtsamer Umgang mit uns selbst und unserer Mitwelt ist ein Schlüssel für eine friedliche, lebensdienliche Welt. Ich bin sicher, deinem Kleinunternehmen oder deiner Abteilung würde diese Achtsamkeitspraxis zu mehr Wirksamkeit und kreativen Lösungen verhelfen.
Unter dem Namen „beziehungsweise natürlich“ kannst du mit mir in Seminaren zum Waldbaden und Natur-Resilienztraining in der Weite der Natur deine Achtsamkeit vertiefen. Im Lernumfeld Natur werden Zusammenhänge ganzheitlich erlebbar. Meine Erfahrung aus natürlich-intuitivem Einzelcoaching fließt dort ein. Beim Coaching entdecke ich mit meinen Klient:innen ihr Abenteuer Lebensgestaltung. In der Natur fällt es viel leichter, zu sich selbst zu kommen, zentriert zu werden. Leichtigkeit, Freude im Handeln und Selbstwirksamkeit erhalten Einzug ins eigene Er_Leben.
Ich freue mich darauf, mit dir und vielleicht deinem Arbeitsteam gemeinsam bei einem meiner Seminare diese regenerativen Wirkweisen zu vertiefen. Vielleicht verabreden wir ein Coaching, wenn du zu einem anderen Seminar nach Sieben Linden kommst? Was meinst du? Ich freue mich auf dich!
Björn Hahn
Referent Björn in Sieben Linden
Björns Seminare 2024 in Sieben Linden:
7.-12.04. Achtsam Waldbaden: Frühjahrsaufblühen! Waldatmosphäre – Erlebe und verstehe „Shinrin Yoku“
14.-16.06. Sommerfrische durch kühles Waldbaden. Immun- und Nervensystem stärken, Achtsamkeit weiten beim Eintauchen in die Waldatmosphäre
15.-20.09. Resilienz-Training: Lerne Krisen zu segeln. Im Naturraum die eigenen inneren Schätze erkennen.