Ein junger Mann liegt mit geschlossenen Augen entspannt auf einer Wiese. Neben im ist eine Denkblase zu sehen in der eine Figur einen Arm nach oben streckt und auf einem Haufen Geldscheinen steht.

Was hat Geld mit Macht zu tun?

Was mich in den letzten Jahren sehr beschäftigt, ist die Auseinandersetzung mit dem Thema „Macht und Privilegien“. Unsere Privilegien geben Handlungsmöglichkeiten und damit auch Macht. Und da sind wir schnell bei einem Punkt, bei dem auch in der Gemeinschaft Sieben Linden das Geld eine ungeheure Macht hat. 

Damit unser Projekt „Ökodorf“ funktioniert, brauchen wir von allen, die Mitglieder unserer Genossenschaft werden, Pflichtanteile – und zwar in einer Höhe, die nicht jede Person auf der „hohen Kante“ liegen hat: nämlich rund 25.000 € pro erwachsener Person. Kinder werden solidarisch mitgetragen. Es gibt gute Gründe, warum wir dieses genossenschaftliche Modell mit Mindesteinlagen eingeführt haben. Und doch kann es eine Barriere sein, die dazu führt, dass sich Menschen ausgeschlossen fühlen von der Möglichkeit, nach Sieben Linden zu ziehen.

Ist Sieben Linden aus finanzieller Sicht ein elitäres Projekt? 

Die positive Nachricht ist: Bei den Menschen, die sich tatsächlich auf den Annäherungsweg gemacht haben, haben bisher nie finanzielle Gründe eine Aufnahme in die Genossenschaft verhindert. Denn es gibt hier im Ökodorf viel informelle Unterstützung, wie z.B. unbürokratische, zinslose Privatdarlehen zwischen Sieben Lindener:innen. Und es gibt in der Genossenschaft auch eine formelle Solidarlösung: Wohlhabendere können Solidaranteile für andere Menschen mit wenig Geld zeichnen. So ermöglichen sie Zuzugsinteressierten, hier Mitglied zu werden, auch wenn sie selbst nicht über ausreichende finanzielle Mittel verfügen. Die Anteile bleiben im Besitz der Zeichnenden und wirken in der Genossenschaft im Namen der Neuzuziehenden.  Meistens sind es Sieben Lindener:innen oder Freund:innen der Menschen, die Solidaranteile gezeichnet haben. Aber auch alle Newsletter-Leser:innen haben die Chance, Sieben Linden ein Stück zugänglicher zu machen für Menschen mit wenig Geld. 

Solidaranteile sind nur ein Anfang … 

Solidaranteile sind eine strukturelle Lösung zum Umgang mit den Privilegien und den Nachteilen, welche die finanzielle Situation für Menschen mit sich bringt. Damit sind die unbewussteren Auswirkungen der finanziellen Situation aber noch nicht behoben! Was macht es mit dem Lebensgefühl, wenn ich sicher bin, dass ich im Zweifelsfall auf mein finanzielles Polster zurückgreifen kann? Wie ist das Lebensgefühl, wenn mir das fehlt? Die Antwort darauf hängt nicht nur an der Größe des finanziellen Polsters – manche fühlen sich mit 5.000 € Rücklagen reich und abgesichert, andere fürchten, dass die 500.000 €, die sie gespart haben, nicht für ihr Alter reichen werden. Objektive Privilegien und psychische Anteile prägen unseren Umgang mit Geld, Rang und Macht geichermaßen. 

Den Umgang mit Rang, Macht und Privilegien lernen

Wie gehen wir mit unseren Privilegien und auch mit unseren „Geld-Neurosen“ um? Wie bewusst nehmen wir unsere priviligierte Position wahr, und wie können wir sie zum Wohl der Gruppe einsetzen? Das sind Fragen, die mich sehr stark beschäftigen und die wir auch in meinem Seminar „Wir sind doch alle gleich!? Inspirationen zum Thema Rang und Macht“ vom 24.-27.5.24 bewegen werden.

Ich möchte nicht, dass deine finanzielle Situation die Entscheidung beeinflusst, ob du daran teilnehmen kannst oder nicht. Daher lade ich alle ein, die wegen der Höhe der Kursgebühr den Kurs nicht buchen  können, mit mir Kontakt aufzunehmen, vermutlich finden wir eine Lösung! 

Meine E-Mail Adresse ist: Vorname.Nachname@gemeinschaftskompass.de 
(Zur Spamvermeidung: Vor- und Nachname müssen natürlich durch meinen Namen ersetzt werden.)

Ich freu mich auf ein spannendes Seminar! 

Eva Stützel

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