Die ersten Siedler*innen fanden Sieben Linden 1997 als unbeschriebenes Blatt vor: Wiesen, Wälder, ein verfallener Resthof – das Gelände war eine Spielwiese für Erwachsene, die die Welt retten wollten. Und wer sind die anderen, die ein Ökodorf aufbauen? Diejenigen, die über die Jahre immer wieder neu dazu kommen, die mitleben und beitragen wollen. Diejenigen, die eine Spielwiese schon vorgeformt vorfinden und sich einfügen. Bewährtes will erhalten, gepflegt und erneuert werden. Martin nimmt am Beispiel Sieben Linden Bezug auf diese ganz unterschiedlichen Rollen in der Geschichte jedes langjährigen Projektes.
Auch das „Experiment Club 99“ fällt in diese Pionierphase, die eine kleine Untergruppe im Ökodorf zu höchst ungewöhnlichen, ja radikalen Ideen beflügelte. Eine abenteuerliche, utopische Dekade mit rein veganem Essen, gemeinsamer Ökonomie, neuen Beziehungsmodelle. Und ein Haus, das in reiner Handarbeit, ohne elektrische Geräte erbaut wurde. Martin berichtet mit glänzenden Augen aus 10 Jahren Experimentierlust und beschreibt, warum Club 99 ein Ende fand.
Martins Familie ist gerade an einen neuen Ort gezogen – und berät eine junge Gruppe ambitionierter Gemeinschafts-Pioniere in Österreich. Abschiede gehören zum Gemeinschaftsleben ebenso wie die Neuzuzüge. Abschied heißt: Was Neues kommt!
Autorin: Simone Britsch
E-Mail: podcast@siebenlinden.org
Interviewpartner: Martin Stengel
Veröffentlicht unter der Creative Commons (CC BY 4.0)
Copyright Freundeskreis Ökodorf e.V., 11.12.2021