Ökodorf Sieben Linden Podcast

Drachen und Träumen … Projektplanung wie aus dem Märchenbuch – da werden Fantasien wach. Träume und visionäre Ideen geben uns die Kraft zum Handeln und ziehen uns in die Zukunft. Träumen findet im Dragon Dreaming nicht im Tiefschlaf statt: Echtes, tiefes Erfahrungslernen mit Kopf und Herz ist gemeint. Und die Drachen? Drachen stehen einerseits für Weisheit und andererseits für Herausforderungen, die uns antreiben.

Wenn du einen Traum, eine gute Projektidee hast und ins Tun kommen willst, dann gibt Dragon Dreaming dir Struktur und Werkzeuge an die Hand. Zum Beispiel mit dem „Traumkreis“, der die Projektideen aller Beteiligten kreativ verbindet. Ilona Koglin ist Dragon Dreaming Trainerin und erklärt in dieser Podcastfolge, wie eine Projektgruppe ganz einfach einen Traumkreis ausprobieren kann.

Mit Dragon Dreaming gestaltest du deine Projekte und den Gruppenprozess so, dass alle Beteiligten motiviert sind und niemand ausbrennt. Ein Stichwort dazu ist: Feiern! Feiern? Ja, du hast richtig gehört.

Seminare im Ökodorf Sieben Linden mit Ilona Koglin:

10.-15.09.2023 Erfolgreiche Projekte & Selbstorganisation mit Dragon Dreaming (Intensiv)

15.-17.09.2023 Dragon Dreaming Projektdesign – Ausbildung als Trainer*in

Demnächst gibt es einen Dragon-Dreaming-Online-Kurs in der Sieben Linden Webinarwelt. Bald auf siebenlinden.org

Ilonas Website: https://www.fuereinebesserewelt.info/

Autorin: Simone Britsch
Mail: podcast@siebenlinden.org
Interviewpartnerin: Ilona Koglin


Veröffentlicht unter der Creative Commons (CC BY 4.0),
Copyright Freundeskreis Ökodorf e.V., 30.04.22

Der Podcast zum Lesen:

Folge 39: Dragon Dreaming: Träumen und die Welt verändern. Mit Ilona Koglin

Simone: Träumen findet aber im Dragon Dreaming nicht im Tiefschlaf statt. Es geht um echtes, tiefes Erfahrungslernen mit Kopf und Herz. Und die Drachen? Drachen stehen einerseits für Weisheit und andererseits für die Herausforderungen, die uns antreiben.

Wenn du also einen Traum, eine gute Projektidee, hast und ins Tun kommen willst, dann gibt Dragon Dreaming dir Struktur und Werkzeuge an die Hand. Zum Beispiel mit dem Traumkreis, der die Projektideen aller Beteiligten kreativ verbindet.

Ilona Koglin ist heute zu Gast in diesem Podcast und sie ist Dragon Dreaming Trainerin. Sie erklärt in dieser Folge, wie eine Projektgruppe ganz einfach einen Traumkreis, ausprobieren kann. Mit Dragon Dreaming gestaltest du deine Projekte und den Gruppenprozess, so dass alle Beteiligten motiviert sind und niemand ausbrennt.

Ein Stichwort dazu ist auch feiern. Ja, ihr habt richtig gehört. Bleib dran. Viel Freude mit diesem Interview. Denn Ilona geht wirklich mit vollem Einsatz für eine bessere Welt. Und sie gibt auch Dragon Dreaming Seminare hier bei uns im Ökodorf Sieben Linden.

Simone: Hallo Ilona. Schön, dass du dir Zeit genommen hast für unser Gespräch über Dragon Dreaming.

Ilona: Vielen Dank für die Einladung.

Simone: Ja, Dragon Dreaming, das löst bei mir alleine schon so von der Bildsprache her ganz vieles aus. Drachen und Träumen. Was verbirgt sich denn dahinter?

Ilona: Ja das stimmt, also das geht ganz vielen so. Und das ist auch tatsächlich so, dass John Croft, der Dragon Dreaming entwickelt hat, zusammen mit seiner Frau Vivian Atlanta. Dass der ein ganz großartiger Geschichtenerzähler ist. Und deswegen ist es auch kein Wunder, dass er auf diesen Namen gekommen ist. Und tatsächlich gibt es eine Entstehungsgeschichte zu dem Namen.
Das Träumen, ich fange jetzt erst mal mit dem Dreaming an, mit dem Träumen. Das hat eine ganz lange Vorgeschichte. Als John Croft nämlich ein junger Mann war und noch studiert hat in Großbritannien. Also eigentlich kommt er aus Australien, hat in Großbritannien studiert.
Da hat er sich damit beschäftigt, wie wir besser lernen können. Also Dragon Dreaming ist aus der Frage entstanden, wie wir besser lernen können. Und dann hatte er die Gelegenheit, den Befreiungspädagogen Paolo Freire zu treffen aus Brasilien. Und das war wohl ein total beeindruckendes Treffen. Er hat einen ganzen Tag mit ihm gesprochen und das hat ihn total verwandelt. Und bei Paolo Freire, dieser Befreiungspädagogik, spielt der Traum eine ganz essenzielle, eine ganz wesentliche Bedeutung. Ja, und Paolo Freire geht davon aus, wenn wir lernen, dann meint er nicht nur dieses Wissen abspeichern, was wir so in der Schule haben, sondern meint echtes Lernen.

Also wirklich neue Erfahrungen machen und wo wir über uns hinauswachsen. Nicht nur kognitiv, sondern auch emotional in unserer Persönlichkeit. Er sagt eben, ohne den Traum kann es überhaupt kein Lernen geben. Der Traum ist sozusagen die Voraussetzung dafür, dass wir irgendwas in unserem Leben lernen können, das wir uns irgendwie weiter entwickeln können. Und der Paolo Freire sagt, das ist letztlich das, was uns dazu bringt, Mensch zu werden oder unser Menschsein zu vervollständigen, zu vervollkommnen, da tatsächlich hineinzuwachsen.

Also es ist für ihn eine ganz, ganz wichtige, essentielle Angelegenheit in unserem Leben, dass wir ständig lernen und entsprechend auch, dass wir ständig einen Traum haben, eine Vorstellung davon, wie die Welt auch anders sein könnte, ja, wie sie besser sein könnte. Und er geht davon aus, diese Vorstellung von Unterdrückten und Unterdrückung. Und fragt sich eben, wie können wir uns daraus befreien? Wir sind immer alle zugleich Unterdrücker und Unterdrückerinnen sowie Unterdrückte. Und wie können wir lernen, uns davon zu befreien? Von diesen Mechanismen.

Und im Dragon Dreaming sagen wir deswegen auch so das Ziel, was wir so mit allen Projekten, mit aller Projektgestaltung, mit allen Träumen verwirklichen wollen und allen Projekten, die wir umsetzen, erreichen wollen, ist, dass wir eine Win-Win-Kultur etablieren oder kultivieren. Also eine Kultur, in der wir nicht dieses haben. Da gibt es jemanden, der unterdrückt und es gibt jemand, der unterdrückt wird, sondern wir sind immer gleichwertig auf Augenhöhe miteinander und sorgen dafür, dass jeder profitiert oder dass jeder gewinnt in einer Situation.
So dass ist das zum Träumen, also sich selbst zu erlauben, sich zu überlegen, wonach sehne ich mich? Was ist meine Leidenschaft? Wie wünsche ich mir die Welt? Was sollte geschehen, damit ich sage: Das zu verwirklichen, das zu tun, das gibt meinem Leben Sinn. Also so ganz tiefe Emotionen in einem weckt oder vielleicht auch Sehnsucht. Oft auch Motivation.

Simone: Und Kraft auch, oder? Dass ich mich richtig, ja „Powerful“ fühle, wenn ich an meinem Traum dran bin. Aber ich fand das jetzt mit dem Lern-Ansatz auch spannend, dass es eben nicht nur durch den Kopf geht, sondern dass der ganze Mensch angesprochen ist, auch mit diesem anderen Bewusstseinsssphären, die wir halt haben und die wir vielleicht noch viel zu wenig nutzen.

Ilona: Absolut. Ich weiß nicht, ob wir später im Gespräch auch noch mal auf das Feiern kommen?

Simone: Na klar.

Ilona: Das Spielt eine absolut wichtige Rolle. Normalerweise in einer Projektarbeit sind wir hier von Kinn bis Schädeldecke, so in dem Bereich ist unsere Aufmerksamkeit fokussiert und das ist, was ganz, ganz wichtig ist, dass wir unseren ganzen Körper einbeziehen, dass wir unsere Emotionen einbeziehen, dass wir das Kind in uns einladen und auch spielerisch werden. Also das alles spielt eine unheimlich wichtige Rolle.

Simone: Dann möchte ich natürlich noch gern die Geschichte zum Drachen hören.

Ilona: Der Drachen ist auch eine ganz große Quelle von Weisheit und Inspiration und der ist aber eher so, während uns der Traum so ein bisschen so lockt in die Zukunft, ist der Drache eher so ein bisschen der, der uns von hinten so ein bisschen antreibt. Wahrscheinlich, so stelle ich mir das zumindest vor. Der Drache ist eine sehr ambivalente Figur. Es gibt den Glücksdrachen, der einen beschützt. Es gibt aber auch den Drachen, der gefährlich ist und bedrohlich wirkt.

Und Drachen sind, so im Dragon Dreaming Situationen oder Menschen oder Aufgaben, die für uns eine Herausforderung darstellen. Also jemand, der uns einschüchtert oder uns nervt oder eine Aufgabe, der wir uns nicht gewachsen oder wo wir zweifeln, ob wir da gewachsen sind. Ja das sind so die Drachen. Und genau da sagen wir ja, wir wollen mit unseren Drachen tanzen, das heißt, wir wollen uns dem, was uns vielleicht verunsichert oder, was uns herausfordert, was uns vielleicht auch ängstigt, dem wollen wir uns mit Freude stellen und auch mit einer gewissen Leichtigkeit. Dann und hier knüpfe ich jetzt mal an der Geschichte an von Jim Knopf und der Lokomotivführer. Die müssen ja den Drachen Mahlzahn fangen. Ich weiß nicht, ob du die kennst die Geschichte.

Simone: Natürlich, ich bin absolut großer Jim Knopf Fan und Frau Mahlzahn und der Drache Mahlzahn ist mir natürlich ein Begriff. Schon aus meiner eigenen Kindheit und jetzt auch mit meinen eigenen Kids oft gesehen und gelesen.

Ilona: Dann weißt du ja ganz bestimmt, dass sobald sie diesen Drachen Mahlzahn gefangen haben, der in einen tiefen Schlaf fällt und sich zum goldenen Drachen der Weisheit verwandelt. Und genauso ist das auch mit unseren Drachen. Denn meistens sind so die Aufgaben oder die Menschen oder die Situationen, die uns irgendwie bedrohlich oder zumindest herausfordernd erscheinen. Das hat seinen Grund, warum das so ist. Also das ist ja sozusagen eine Reflektion unseres Innersten, unseres inneren Zustandes. Und deswegen können wir in solchen Situationen eben total wachsen und dazulernen, uns selbst erkennen und eben auch so über das, was uns, was uns vielleicht zurückhält oder wo wir eine Angst haben oder eine Unsicherheit. Da können wir dann irgendwie besser mit umgehen. Und das gibt einem eben total viel Weisheit.
John sagt auch oft der Drache, der bewacht einen großen Schatz und den kann man dann eben heben.

Simone: Ja Mensch, jetzt sprechen wir ja eigentlich über Projektplanung und haben begonnen mit Geschichten. Das ist ja schon mal sehr, sehr speziell und ein ganz anderer Zugang, als wir es sonst kennen, Wenn wir eben etwas gemeinsam mit anderen vorhaben,wenn wir ein Projekt umsetzen wollen. Was würdest du denn sagen? Was macht so den wesentlichen Unterschied aus zwischen sonstigen Projektplanungs-Tools, Projektplanungs-Methoden? Kann man ja rauf und runter lesen und Seminare besuchen und eben Dragon Dreaming.

Ilona: Also da gibt es ganz vieles, aber ich versuche mal das auf zwei wesentliche Sachen runterzubrechen. Also das eine ist, dass es die Systemtheorie als Fundament nutzt und alles, was wir tun, sozusagen nicht losgelöst von allem anderen betrachtet, sondern versucht, die Überzeugung in die Praxis umzusetzen, dass alles vernetzt ist oder dass alles sozusagen in einem Kontext steht, in einem größeren, und dass es nicht so ist.

Wir können nicht sagen, wir machen jetzt nur das und das hat keine Auswirkungen, sondern wir versuchen uns in unserer Projektarbeit wirklich dessen bewusst zu werden, des ganzen Raum sozusagen bewusst zu werden. Und damit meine ich jetzt nicht nur den materiellen Raum, sondern wirklich auch den Raum der Wirkungen. Gibt unser Projekt Hoffnung? Unterstützt es Menschen? Hilft es bei der Selbstbefreiung oder hilft das bei dem Empowerment? Also wie wirkt sich sozusagen dieses Projekt auf alle Menschen aus, die mit diesem Projekt zu tun haben?

Und da gibt es eben drei, ich würde sagen so drei Meta Ziele oder drei Prinzipien des Dragon Dreaming, die das eigentlich ganz gut fassen für mich. Und zwar ist es das, was ich gerade schon gesagt habe. Also jedes Dragon Dreaming Projekt ist nur dann ein Dragon Dreaming Projekt, wenn jede Person, die damit zu tun hat, dadurch bereichert wird oder über sich hinauswächst, das bereichert nicht nur im materiellen Sinne, sondern alle umfassenden Sinne.

Und ein Dragon Dreaming Projekt ist zweitens nur dann Dragon Dreaming Projekt,wenn Gemeinschaftsbildung stattfindet, also wenn das Team, was das Projekt verwirklicht und auch die Community um dieses Projekt herum, wenn in diesem Netzwerk, in dieser Gemeinschaft, wenn Dinge wie Vertrauen wachsen, wenn Dinge wie Wertschätzung und Achtsamkeit und Liebe und Zuwendung wachsen, also wenn sozusagen eine positive Verbundenheit dieser Menschen in dir gestärkt wird und wenn die, wächst und größer wird.

Und das dritte Ziel oder das dritte Prinzip ist das Dragon Dreaming Projekt nur dann ein Dragon Dreaming Projekt, wenn es der Welt insgesamt als Ganzes dient. Also wir nennen das den Dienst an der Erde, wenn es dazu beiträgt, dass wir eben nicht zum Klimawandel beitragen oder dass wir Ökosysteme schützen. Natürliche Kreisläufe, dass wir das Leben, sei es in Form von Pflanzen, von Tieren achten, aber auch von Ökosystemen. Dass wir das zumindest schützen, im besten Fall aber schauen, dass dort, wo auch schon Zerstörung stattgefunden hat, dass wir versuchen, das auch wieder zu heilen.

Simone: Das ist auf jeden Fall Nachhaltigkeit großgeschrieben, kann man sagen. Auf allen Ebenen, individuell und auch global gesehen sind Dragon Dreaming Projekte wirklich nachhaltige Vorhaben. Im allerbesten Sinne und dazu noch mit wunderbaren Geschichten unterlegt rund um Drachen und Träumen. Und du hast es schon angesprochen vorhin. Das wollen wir hier nicht auslassen, denn wir neigen ja vielleicht gerade mal so in unserer Kultur dazu, ordentlich zu arbeiten miteinander. Das alles aufzusetzen, perfekt abzuwickeln, furchtbar erschöpft zu sein nach so einem Projekt. Und ihr habt aber tatsächlich das Feiern dick und fett in eurer Agenda als Dragon Dreaming Projekt Leute.

Ilona: Ja genau. Und das ist das, das knüpft so ein bisschen auch an etwas, wo ich auch noch mal sagen würde, das macht Dragon Dreaming besonders. Oder das ist etwas, was was man in keiner anderen Projektmanagement oder Projekt-Gestaltungs Methode so findet, ist, dass es wirklich versucht, den inneren Wandel und den äußeren Wandel so zusammenzubringen.

Also wie verändere ich mich als Mensch, als Persönlichkeit? Wie verändern wir uns als Gemeinschaft, aber auch wie verändert das Projekt unsere Welt und ganz oft in unserem Bereich ist es ja so,dass uns schon klar ist, was unser Projekt in der Welt verändern soll für mehr Gerechtigkeit oder für Klimaschutz. Und so weiter. Soll das da sein. Aber eben zu gucken, dass beides so ja Hand in Hand miteinander geht, das wissen wir ja auch eigentlich, dass es nur Hand in Hand miteinander gehen kann, weil wir können nicht im Außen tatsächlich etwas verändern, wenn wir uns selbst nicht ändern. Also es ist unsinnig zu sagen, wir müssen die Natur schützen und gleichzeitig beuten wir uns selbst als Teil der Natur aus. Das funktioniert nicht.

Das ist sozusagen so ein Widerspruch in sich. Der, der zu nichts führt oder zumindest nicht zu dem führt, wozu es führen könnte, wenn man es wenn es ganzheitlich aussetzen würde. Und da spielt eben das Feiern eine Rolle, weil ganz oft haben wir so das Gefühl, ja, wenn ein Projekt zu Ende ist. Wir haben jetzt das Haus errichtet, wir haben die Demo veranstaltet oder was auch immer wir machen als Projekt, dann ist es rum und dann kommt sozusagen das nächste Projekt, dann haben wir den nächsten Traum oder die nächste Idee, den nächsten Auftrag, dann geht es gleich weiter.

Das stimmt aber nicht, weil eigentlich gibt es dazwischen eine ganz wichtige, ich möchte fast sagen Lücke. Es ist irgendwie so eine Phase des äußeren Nichtstuns, oder wo man nicht unbedingt äußerlich was tut, die aber ganz wichtig ist, um das, was man erlebt hat, zu verarbeiten. Das ist wie so ein, genau im Dragon Dreaming sagen wir so jedes Projekt besteht aus vier Phasen, nämlich dem Träumen, dem Planen, dem Handeln und dem Feiern.

Und das Träumen, das Planen und das Handeln, das zieht uns so in die Zukunft. Da sind wir so tätig und aktiv und ja und zukunftsorientiert. Und für mich ist das Feiern etwas, wo wir uns nicht vorwärts bewegen im Lauf der Zeit, sondern wo wir eine andere Zeitqualität annehmen und leben, nämlich wo wir stehenbleiben und innehalten und spüren, bewusst werden und vielleicht auch mal zurückgucken, was gewesen ist und uns und reflektieren und auswerten. Was haben wir erlebt?

Und ganz wichtig denn Dragon Dreaming kommt ja ursprünglich aus der der Frage: Wie lernen wir eigentlich? Die Frage nämlich was lernen wir denn eigentlich aus dem Ganzen? Und wenn wir uns die Frage stellen, was lerne ich dann eigentlich aus dem Ganzen? Dann bekommt vieles, was in der Projektarbeit erleben, plötzlich eine andere Wendung. Denn auch schwierige Konflikte, Krisen, sogar Scheitern, Fehler, all das sind ja auf einmal… Man kann dann mit einer offenen und mit einer neuen Perspektive draufgucken. Und man sieht auf einmal, dass man auch durch solche schlimmen Erfahrungen oder vermeintlich negativen Erfahrungen ganz, ganz viel lernen kann.

Und dadurch entsteht noch mal eine neue Qualität, auch von Wertschätzung und Dankbarkeit gegenüber Menschen, mit der man sich vielleicht unheimlich gestritten hat. Oder mit Situationen, die man ganz schwer annehmen konnte. Denn hinterher merkt man: Ah, der Drache und das ist der Schatz.

Simone: Wobei Feiern ja auch einfach mal eine Party sein kann oder ein gemeinsamer Team-Ausflug oder was weiß ich nicht. Eine ganz leichtfüßige Aktion. Also so wie du es gerade beschrieben hast, hat es schon auch was gründliches und Aufarbeitendes Und ja,diese Regeneration natürlich auch zwischen Projekten. Aber eine Party darf auch mal sein, oder?

Ilona: Auf jeden Fall. Genau. Also das ist ja, da ist unsere Sprache vielleicht ein bisschen ungenau. Na, wir sagen feiern und meinen ganz viel damit. Feiern, dass ja auf der einen Seite das, was wir eher so ein Fest,vielleicht als Fest bezeichnen würde, es das, wo wir aus den normalen Regelndes Alltags ausbrechen können und wo wir über die Stränge schlagen können, wo wir genießen und wo wir einfach locker sein können oder auch mal frech und übermütig und dreist uns anderen gegenüber verhalten können. Genau das ist sozusagen dieses befreiende. Und das andere, wo man vielleicht eher sagen kann, das ist so was wie eine Feierlichkeit vielleicht, das ist so was eher, was ernsteres.

Simone: Ernte auch vielleicht.

Ilona: Ernte. Vielleicht, was mehr mit Dankbarkeit zu tun hat, wo es vielleicht auch manchmal eher Regeln gibt. Möglicherweise oder irgendwie einen Ablauf oder so was, wo wir große Reden halten, uns Musik anhören, die uns berührt. Und so weiter. Genau das gibt es ja.

Simone: Ich denke, so was sieht auch in Südeuropa zum Beispiel etwas anders aus als hier im Norden und kann ganz einfach auch ausgestellt werden. Sollte nur einfach nicht vergessen werden. Das ist ein wichtiger, wichtiger Hinweis, denke ich, um einfach langfristig auch nicht auszubrennen in diesen Nachhaltigkeitsprojekten.

Ilona: Und ich würde sogar eigentlich noch eine dritte Form des Feierns mit hinzufügen wollen. Und das ist tatsächlich die Muße. Das absichtslose Nichtstun, also das, wo man wirklich weder sagt so jetzt zieh ich mich schick an und geh tanzen, noch jetzt mache ich mir mal Gedanken, sondern wo man wirklich einfach mal die Seele baumeln lässt und ja, kein Ziel verfolgt. Auch ganz wichtig

Simone: Ja, das klingt sehr, sehr gut. Ja, eine andere Besonderheit, so empfinde ich es jedenfalls, ist beim Dragon Dreaming, dass ihr so berücksichtigt, wie unterschiedlich Menschen doch sind. Weil ich kenne das von mir jedenfalls so, ich bin sicherlich jemand mit dem Schwerpunkt Planen und Handeln und erwarte irgendwie eigentlich immer, dass alle Leute, mit denen ich so was zusammenarbeiten möchte, auch den Schwerpunkt in der Richtung haben, dass wir dann furchtbar schnell irgendwie weiterkommen und dass das so der alleinige Königsweg ist. Aber nun durfte ich schon lernen, und zwar tatsächlich von den Dragon Dreaming Leuten, dass doch jeder Mensch eigene Talente und Stärken hat, die in das Projekt eingebracht werden. Das finde ich einen sehr schönen Gedanken und würde dich bitten, den noch mal ein bisschen auszubreiten hier.

Ilona: Ja, das war für mich auch was, was ganz Augenöffnendes war beim Dragon Dreaming, hat mir einen großen Aha-Moment beschert. Nicht zwangsläufig, dass es das Menschen in verschiedenen Projekten oder auch in verschiedenen Lebensphasen zu bestimmten Projekt-Phasen tendieren, nämlich zum Träumen, zum Planen, zum Handeln oder zum Feiern. Wobei ich sagen würde, ich würde jetzt kein Mensch oder ich würde ungerne einen Menschen in eine Schublade stecken und da bleibt dann für ewig, denn ich kann mir vorstellen, im Laufe des Lebens hat man mal Phasen, da tendiert man eher zum Träumen, dann tendiert man eher zum Handeln.

Also oder vielleicht auch mal Phasen, wo wirklich das Feiern die oberste Priorität hat. Also ich glaube, wir tendieren auch unterschiedlich zu unterschiedlichen Aspekten und unterschiedlichen Qualitäten. Und gleichzeitig ist auch so, das habe ich schon festgestellt und Projektgruppen oder in Teams, wenn jetzt ein Team voller Feierer ist beispielsweise und es gibt dann Menschen, der der ist beim Feiern auch zu Hause, aber auch im Handeln, denn dann wird er schon dafür sorgen, dass es da einen Ausgleich gibt.

Denn das ist wirklich eine wichtige Erkenntnis. Wenn es in der Projektarbeit irgendwo hakt und nicht vorangeht und irgendwie feststeckt, dann kann man mal gucken, was für Typen haben wir da eigentlich bei uns im Projekt. Und wenn wir dann feststellen: Oh ja,eigentlich tendieren wir alle so schwerpunktmäßig in eine Richtung, dann ist es vielleicht gar keine schlechte Idee, mal zu gucken, ob man noch Leute einladen kann, die ein bisschen anders veranlagt sind. Und vielleicht kommt dann das Projekt auf einmal so richtig in Schwung. Das ist etwas, was man ganz oft feststellen kann.
Und gleichzeitig, dass, jetzt komme ich zu dem Aha-Moment den ich hatte, dann ist das so, jetzt nehmen wir mal an, in einem Projektteam ist es vorbildhaft verteilt und es gibt gleich viel Träumer, Feierer. Planer und Handler und Macher. Dann kann man feststellen, dass es da so Konfliktfelder gibt. Also meistens ist es so, dass die Macher mit den Träumern so ein bisschen Schwierigkeiten haben und die Planer so ein bisschen mit den Feiern, so dann da, weil die einfach so ein bisschen so unterschiedliche Prioritäten oder Perspektiven haben.

Und tatsächlich ist es aber so, dass wenn wir sagen, das Träumen, das Planen, das Handeln und das Feiern sind jeweils gleich wichtig. Sagen wir im Dragon Dreaming auf jeden Fall. Deswegen sollten diese vier Phasen auch gleich viel Zeit und gleich viel Budget bekommen, gleiche Ressourcen. Dann ist es natürlich super, wenn in einem Projektteam Träumer, Planer, Macher und Feierer drin sind, weil dann sorgen die schon dafür, dass alle vier Phasen im Idealfall, dass alle vier Phasen sozusagen gleich viel Zeit und Raum bekommen. Das ist natürlich auch sehr viel konfliktreicher, als wenn jetzt in einem Team nur Planer sind oder nur Träumer. Die sind sich alle einig und alles ist wunderbar. Man kommt halt nur möglicherweise nicht so gut voran.

Und für mich war das total ein Aha-Moment, oder es hat mich sehr erleichtert und sehr befreit festzustellen, dass auch Menschen, die völlig anders veranlagt sind als ich und die mich vorher doch schon so ab und an mal auf die Palme bringen konnten. Das ist wirklich wichtig, dass sie dabei sind und das hat mir sehr geholfen, Andersartigkeit viel grundlegender zu akzeptieren. Also nicht nur aus reiner Höflichkeit, sondern wirklich auch innerlich so das richtig zu bejahen und willkommen zu heißen und einzuladen.

Simone: Und ich höre bei dir auch so raus, dass es auch vielleicht gut ist, das zu benennen. Sogar in einem Team, was man aneinander so für Schwerpunkte, für Herangehensweisen beobachtet, um sich einfach der Stärken bzw. natürlich auch der blinden Flecken der anderen bewusst zu werden.

Ilona: Ja genau. Also dass man rauskommt aus so einem: “Sowie ich das mache, ist es richtig.” So wie du das machst, ist es falsch. Und jetzt? Ich beweis dir jetzt mal durch eine lange Argumentation, dass ich richtig liege.“ Da ein bisschen raus zu kommen, sondern einfach zu sagen es gibt ja Unterschiedlichkeiten und es gut, dass in unserem Projekt also alles vier oder so vorhanden ist. Gleichzeitig habe ich auch erlebt, also bei uns in der Gesellschaft, dass eben das Planen und das Handeln, das ist legitimiert, also da weiß jeder nur das wird gemacht, in Projekten und das gehört sich auch so, das muss man machen.

Und das Feiern und das Träumen, die haben oft ein bisschen Legitimierungsschwierigkeiten. Also zumindest wenn es viel Planer und Macher in der Gruppe gibt, da hab ich es auch schon erlebt. Wenn ich dann so mit diesem Projektrad ankam und die vier Phasen vorgestellt habe und gesagt habe: Ja, aus dem Grund ist es wichtig, dass alles ihr gleich den gleichen Anteil bekommt, dass das Menschen auch eine große Last genommen hat, weil sie auf einmal nicht mehr so im Rechtfertigungsdruck standen. Auf einmal war es klar. Ja, die Feierer, die dürfen auch feiern und das ist auch okay, wenn sie das einfordern.

Oder die Träumer dürfen auch träumen, die dürfen es auch einfordern, selbst wenn es für Planer und Macher wie Zeitverschwendung wirkt.

Simone: Das klingt gut, das klingt versöhnlich und einfach viel dimensional, da voran zuschreiten gemeinsam. Wenn ich jetzt ein Projekt angehen möchte, wenn ich am Start eine Idee habe, eine Gruppe zusammentrommeln möchte, wenn etwas schlummert, Etwas möchte in die Welt. Und ich weiß noch nicht ganz genau wie. Hast du da eine Idee für mich? Wenn ich so etwas fühle und möchte, das mit anderen gemeinsam jetzt angehen?

Ilona: Also genau für den Fall ist eigentlich Dragon Dreaming sozusagen absolut perfekt geeignet. Das ist das Paradebeispiel, wo ich Dragon Dreaming empfehlen würde und ich sage jetzt zwar immer, so ein Projekt beginnt mit dem Träumen, aber eigentlich würde ich sogar empfehlen, Projekte mit dem Feiern zu Beginn. Also immer erst mal feiern, vor allem, wenn sich die Gruppe noch nicht kennt und die Leute erst mal miteinander warm werden wollen, dann auch erst mal feiern und oder wenn die Gruppe sich schon kennt oder die Gemeinschaft sich zwar schon kennt, aber es vielleicht noch irgendwo einen Konflikt gibt. Oder irgendwelche Dinge, die noch nicht ausgesprochen wurden oder wo man noch mal was man noch verarbeiten muss. Also grundsätzlich feiern ist immer gut und dann kann man mit dem Traumkreis starten.

Der Traumkreis

Simone: Traumkreis, das klingt gut. Wie starte ich einen Traumkreis?

Ilona: Genau. Traumkreis ist eine Methode von Dragon Dreaming. Und zwar geht es darum, dass die Idee eines Einzelnen, einer einzelnen Person, John sagt immer so ein bisschen dramatisch, dass sie stirbt, um als Traum aller in der gesamten Gemeinschaft wiedergeboren zu werden. Das ist total wichtig, damit alle sich mit diesem Traum, mit dieser Idee, mit diesem Projekt identifizieren können und dann eben auch alle hundertprozentig motiviert sind. Und so ein Traumkreis funktioniert folgendermaßen.

Nehmen wir mal an, Simone, du bist diejenige, die den Traum hat, dann überlegst du dir ja wen möchte ich dann? Mit wem zusammen möchte ich denn meinen Traum verwirklichen?Wer soll in meinem Projektteam sein? Diese Menschen lädst du ein, organisierst ein Ort, der schön ist, der ruhig ist, wo ja gut, mal 1 bis 2 Stunden Zeit habt füreinander. Die lädst du dir schon ein und sage ihnen natürlich, worum es geht. Und wenn ihr dann ankommt, hast du einen Sitzkreis hergestellt und es steht irgendwo ein Flipchart mit Papier dran und du hast einen schönen Stift dazu gelegt. den man auch von weitem gut lesen kann und du stellst noch mal kurz deinen Traum vor, worum es geht und sagst: So, und jetzt in diesem Traumkreis soll es aber darum gehen, dass mein Traum stirbt, damit er als Traum von uns allen wiedergeboren werden kann.

Und dann stellst du eine Frage,die inspirierend sein soll. Also Paolo Freire arbeitet viel mit Fragen. Fragen haben eine sehr große Bedeutung. Sie haben eine sehr große Inspirationskraft und die Frage, die klassischer Weise beim Dragon Dreaming im Traumkreis gestellt wird, ist: Wie müsste das Projekt in sechs Monaten, zwölf Monaten, je nachdem, wie lange das braucht aussehen? Was müsste innerhalb des Projektes geschehen sein? Was müssten wir tun? Wie müsste es uns ergehen, damit ich am Ende des Projektes sage: Besser als mit diesen Menschen und diesem Projekt hätte ich meine Zeit nicht verbringen können?

Also deine Lebenszeit als etwas sehr wertvolles und kostbares. Das ist die Frage, die dann obendrüber auf das Flipchart schreibt. Dann läutet ihr die Zimbel und seid vielleicht noch mal kurz ein Augenblick still, macht so eine kleine Meditation, Geht in euch, versucht euch innerlich zu verbinden mit dem, was er gerade gehört hat. Was dein Projekt jetzt beispielsweise ist, deine Projektidee, dein Traum. Und dann nehmt ihr einen Redestein oder einen Redestab und der kreist immer reihum. Und immer, wenn du den Stein hast, dann nennst du einen Traum pro Runde.

Also nicht so eine ganze Liste. Und vielleicht kommen dir ja schon ganz viele Ideen, ganz viele Träume, die du alle loswerden willst. Aber du sagst immer nur einen Traum pro Runde, dann sagst du und dann ist die Person, die vor dir einen Traum genannt hat, die steht auf, geht zu dem Flipchart und schreibt diesen Traum auf, versucht deinen Traum, die Essenz deines Traumes, in einen vollständigen Satz zu fassen. Schreibt dann deinen Name hin, Simone Doppelpunkt und schreibt und sagt vielleicht noch vorher: Ich würde es so und so aufschreiben. Was denkst du dazu? Und du hast vielleicht noch mal die Gelegenheit zu sagen: Nein, das habe ich nicht anders gemeint. Dann, wenn der Satz gefunden ist, dann schreibst du diesen Satz auf und dann kommt die nächste Person und nennt ihren Traum.

Und dann hast du ja gerade gesprochen. Jetzt bist du dran und stehst auf zu dem Flipchart und schreibst den Traum oder die Essenz des Traums in einem vollständigen Satz auf. Und so geht es immer reihum und ihr kreist eigentlich so lange, bis alles gesagt ist. Also mit anderen Worten keiner von euch braucht irgendwie Bedenken haben, dass ein Traum, der ganz wichtig ist, nicht genannt werden kann, Weil es wird einfach so lange geredet, bis alles gesagt wurde, was wichtig ist.
Und gleichzeitig ist es gut. Ja, wir nennen das das tiefe Zuhören beim Dragon Dreaming. In so einen Zustand des tiefen Zugangs zu kommen und genau wahrzunehmen. Also wenn du nicht sprichst, dich zu öffnen und genau wahrzunehmen, was die anderen sagen, weil dadurch erstens inspiriert dich das vielleicht. Das “Ah jetzt, wo der oder jener was sagt, da fällt mir ein. Aha,ich hatte ja auch noch diesen Traum” aber es kann auch… Oder es kommt im Traumkreis immer dazu, dass ihr euch als Mensch auf einer ganz anderen Ebene wahrnehmt und dass ihr euch viel besser und intensiver kennenlernt. Auf einmal weiß ich: Ah, deswegen ist Simone das Projekt unheimlich wichtig, weil ich dir tief zugehört habe. Ich habe genau mitbekommen, was du an Träumen äußerst und warum du das auch äußerst, warum dir das wichtig ist.

Und so schafft der Traumkreis auf der einen Seite eine tiefe Verbindung zwischen denen, die da im Kreis sitzen und träumen. Auf der anderen Seite malt ihr schon mal ein Bild davon, wie das Projekt in der Zukunft gewesen sein wird. Und diese Vorstellung, wie wird unser Projekt gewesen sein? ist etwas ganz Wichtiges. Das erzeugt unheimlich viel Energie und Motivation, also auch an die Zuhörer:innen, wenn ihr das mal ausprobiert, werdet ihr feststellen, weil man sich in eine Zukunft versetzt, in der all die Mühen, all die Aufgaben, all das, was es an Kraft und Energie erfordert, ist vor der das liegt schon hinter uns.

Das liegt also nicht mehr vor uns, sondern hinter uns und wir haben dieses schöne Gefühl: Boah, das haben wir geschafft. So toll war dieses Projekt, war fantastisch, das war so schön. Und das entfacht in uns den sehnlichen Wunsch und die Motivation und auch die Energie, das tatsächlich anzugehen und anzupacken, das wir wirklich sagen. So ein tolles Projekt. Das lohnt sich wirklich, meine Zeit zu investieren.

Simone: Ich habe noch eine Frage. Was ich nicht verstanden habe, ist, ob die anderen im Kreis sich auf meine Ursprungsidee beziehen. Meinetwegen, ich möchte vielleicht eine freie Schule gründen. Oder nennen die wirklich ihre Träume, die in ihrem Leben so am meisten hochploppen. Dann sagt der eine: Ja, ich möchte so gern einen Gemeinschaftsgarten gründen. Und die nächste Person Wohnprojekt und so?

Ilona: Ne, also es geht schon… beispielsweise Du hast die Idee, eine Gemeinschaftsschule zu gründen und lädst Leute ein, von denen du denkst oder die könnten geeignet sein, um mit mir zusammen die Schule zu gründen. Und dann macht ihr den Traumkreis zu diesem Projekt, zu diesem Traum. Und der wird sich dann schon, wenn ich jetzt sage, der stirbt, da wird jetzt nicht auf einmal aus einer Gemeinschaftsschule ein Permakulturgarten. Also das soll nicht was ganz anderes werden. Aber es ist schon so, dass da vielleicht sich Dinge verändern oder dazukommen.

Simone: ja, gut, das ist natürlich verständlich und dann habe ich halt mehr Aspekte drin. Die einen wollen vielleicht eine Schule gründen für den Elementar-Bereich, die nächsten eine Grundschule, die nächsten… Ja, das verstehe ich. Oder noch ganz andere Formen finden von Schule, an die ich noch gar nicht gedacht hatte.

Ilona: Ja, wenn es nicht zu weit führt. Also der Traum ist schon gedacht dafür sozusagen der, der Kick-off zu sein für die, für die Projektgruppe, also für die Menschen, die tatsächlich dieses Projekt, was du verwirklichen möchtest, tatsächlich auch umsetzen. Also wenn du jetzt beispielsweise an eine Grundschule denkst, dann wäre es wahrscheinlich… also wird es dir wahrscheinlich Schwierigkeiten bereiten, wenn auf einmal hinterher ein Studiengang bei rauskommt. Weil möglicherweise willst du, dass deine Kinder in die Schule gehen.

Also das wäre irgendetwas, was wahrscheinlich zu weit wegführt, oder? Und dann sind es wahrscheinlich einfach nicht die richtigen Menschen,mit denen oder zusammensitzt. Das sind dann wahrscheinlich nicht die Menschen, mit denen du dieses Projekt verwirklichen kannst. Und das ist auch, dass es gut ist, weil es stellt sich schon ganz am Anfang raus: Oh,wir haben da irgendwie anscheinend unterschiedliche Vorstellungen und das passt wirklich nicht zusammen. Aber vielleicht liegt es trotzdem doch noch so nah beieinander, dass wir uns gegenseitig unterstützen können und dass wir kooperieren können.

Simone: Also das wäre auch ein gutes Ergebnis von dem Traumkreis zu merken, wo es eben nicht passt oder welche Art von Menschen noch dazu kommen sollten. Schön. Und das klingt auch einfach so, dass jede und jeder das einfach machen kann mit einer eigenen Initiative.

Ilona: Ja, auf jeden Fall. Das ist so leicht, das kann wirklich jeder machen und einfach Erfahrungen sammeln. Also Learning by doing ist sowieso das, wie man Dragon Dreaming lernt. Ja, ja,das habe ich auch beim John Croft immer rausgehört. Also der Begründer war auch jahrelang regelmäßig hier in Sieben Linden und ich hatte vor vielen Jahren auch die Gelegenheit, bei ihm mal die Einführung mitzumachen. Und das war wirklich jemand, der genau diesen Grundsatz auch hatte. Ja, also fangt einfach an und startet, eine unheimlich inspirierende Person. Er ist es ja noch, aber er ist jetzt auch viele Jahre nicht mehr in Deutschland gewesen, lebt in Australien und ja wenn euch Dragon Dreaming anspricht Dann googlet ruhig auch mal nach John Croft. Das ist schon auch ein ganz besonderer Mensch gewesen und du hast ja auch bei ihm gelernt. Ilona.

Ja, und wer jetzt mehr wissen will und neugierig geworden ist, kann dafür auch gerne nach Sieben Linden kommen. Ihr könnt euch denken, dass wir hier immer wieder mit unseren und Sieben Linden ist ja nicht fertig, sondern hier entstehen ständig kleine Teilprojekte, wo uns entweder Dragon Dreaming als Gesamtprozess hilft oder auch kleine Elemente daraus benutzt werden können. Deswegen freue ich mich auch, Ilona, dass du das jetzt wieder hier als Seminar anbietest.

Ilona: Ja, ich freue mich auch schon total drauf. Und zwar ist es so, dass Ende Mai, also wenn ich jetzt in ein paar Wochen wird es einen Intro-Workshop geben. Das geht dann über ein Wochenende von Freitagabend bis Sonntagmittag und im Oktober gibt es einen sogenannten Intensiv-Workshop. Da geht es noch mal vertiefend darum, also noch mal weitere zusätzliche Methoden kennen zu lernen und auch die ganze Philosophie dahinter nochmal vertiefend kennenzulernen. Und gleich im Anschluss an den Intensiv Workshop, der geht von Sonntagabend bis Freitag 12:00 und dann wiederum von Freitagabend bis Sonntagmittag im Oktober gibt es den Auftakt für die Trainerausbildung.

Simone: Also schon mal reinschnuppern, bis Dragon Dreaming Trainerin werden, kann man dieses Jahr noch alles live erleben in Sieben Linden. Und wir hatten jetzt auch mal den Mut, mit dir einen Onlinekurs aufzusetzen. Der wird in wenigen Wochen erscheinen. Also wer das Experiment mal wagen möchte, das ist natürlich erst mal nur mit der Einführung möglich. Sich da einfach ein Bild zu machen, dich kennen zu lernen, dann auch in Live Calls, die nach dem Online Video folgen. Eine Möglichkeit, die sehr bald auf unserer Webseite www.Siebenlinden.org zu finden sein wird.

Ich bin gespannt, wie das angenommen wird.

Ilona: Ich bin auch schon total gespannt. Ich krieg das ein bisschen im Hintergrund mit und ich kann nur sagen, es sieht so vielversprechend und spannend aus.

Simone: Ja, Ilona, dann herzlichen Dank für diesen kleinen Ritt mit dem Drachen, den wir hier machen konnten und für deine Freude auch mit dieser Arbeit, die immer wieder ausstrahlt und Ja, das ist einfach immer wieder eine neue Inspirationsquelle mit dir zu reden.

Ilona: Ja, schön, Vielen Dank, dass du mich eingeladen hast.

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