Podiumsgespräch mit Christian Felber im Ökodorf ist jetzt online: Gemeinwohl-Ökonomie
Christian Felber, Autor, Hochschullehrer und Wirtschaftsreformer sprach am 3. September mit Ole Müggenburg (Firma Voelkel) und Eva Danneberg (Firma Werkhaus) mit Stefan Althoff und Simone Britsch (Ökodorf) in Sieben Linden vor etwa 70 Zuhörer*innen über eine nachhaltige Wirtschaftsweis
HIER geht es zum Video des Podiumsgespräches.
Aktuell verstehen immer mehr Menschen, dass die profitorientierte Wirtschaftsweise eine der hauptsächlichen Ursachen von Umweltzerstörung und materieller Ungleichheit ist und dadurch die aktuellen Krisen mit auslöst. Das Wohl von Mensch und Natur muss oberstes Ziel des Wirtschaftens sein – und nicht die Gewinnmaximierung! Christian Felbers Gemeinwohl-Ökonomie-Konzept will nachhaltige Wirtschaftsweisen besser stellen als Unternehmungen, die soziale oder ökologische Kriterien vernachlässigen – derzeit läuft es allerdings gerade umgekehrt, so Felber. Angesichts von Klimakrise, Energiekrise und Artensterben müssen dringend nachhaltige Unternehmen steuerlich und förderpolitisch bevorzugt werden. Dafür setzt sich die internationale Gemeinwohlökonomie-Bewegung ein.
Firma Voelkel ist ein im Wendland ansässiger Bio-Saft- und Getränkehersteller (demeter) und hat bereits erfolgreich eine Gemeinwohl-Ökonomie-Bilanz erstellt, während Werkhaus als nachhaltiger Möbel-Produzent derzeit diesen GWÖ-Prozess durchläuft. Die Berichte aus den beiden Betrieben zeigten, wie das GWÖ-Bilanzierungsverfahren das Nachhaltigkeits-Bewusstsein der Mitarbeiter*innen und Führungskräfte schärft. Schwachpunkte konnten erkannt und verbessert werden: „Ein Optimierungsbestreben gehört zur Gemeinwohl-Ökonomie dazu, denn kaum ein Unternehmen kann von sich sagen, bereits in allen Aspekten sehr gut zu sein.“, so Müggenburg.
Ein junger Zuhörer stellte eine entscheidende Frage, die viele nachdenklich stimmte: „Wird die Gemeinwohl-Ökonomie-Bewegung die Wirtschaftsordnung schnell genug reformieren können?“ Angesichts der aktuellen Krisen brauche es möglicherweise mehr Druck von der Straße, um die Politik auf die Dringlichkeit hinzuweisen. Die junge Generation sieht ihre Lebensgrundlagen in einem rasanten Tempo schwinden.
Sieben Linden zieht ebenfalls in Erwägung, sich der Gemeinwohl-Ökonomie-Bewegung anzuschließen und bekam als sehr konsequent ökologisch agierendes Projekt Rückenwind für diese Idee. Es sind bereits 1000 Unternehmungen dabei. Sie alle sind überzeugt, dass eine zukunftsfähige Wirtschaftsweise einen Weg aus den Krisen weisen kann – wenn viele und letztendlich die Regierungen diesen Weg mitgehen.
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Christian Felber: Gemeinwohlökonomie
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