„Zukunft pflanzen“ mit Kindern: mit Voelkel 10 alte Obstbaumsorten auf dem Sieben Linden Agroforst gepflanzt

Auf der Agrofrost-Fläche Sieben Lindens haben am 7. November 25 Kinder aus Waldkindergarten und Freier Schule Altmark (Depekolk) zehn alte Obstbaumsorten gepflanzt.
„Gemeinsam Zukunft pflanzen“ heißt die Aktion, die in ganz Deutschland Impulse für neue Streuobstpflanzungen geben will. „Streuobst bietet vitaminreiche, schmackhafte Früchte für den Menschen und zugleich Schutz und Nahrung für eine Vielzahl heimischer Vögel und Insekten.“ so Stefan Voelkel, der Initiator. Er ist Seniorchef der gleichnamigen deutschlandweit größten Naturkostsafterei aus Pevestorf und kommt zum ersten Mal ins Ökodorf.

Das Voelkel-Pflanzmobil macht zunächst Halt an Ugas Obstbaumschule in Sieben Linden. Uga Wolf betreibt seit 1997 eine Obstbaumschule mit etwa 600 alten Obstsorten. Zehn Grundschulkinder aus der Freien Schule Depekolk warten mit ihrem Lehrer schon gespannt zwischen den jungen Baumsetzlingen, sie verbringen heute einen lehrreichen und aktiven Tag im Ökodorf. Auf die Frage hin „Warum müssen Bäume zur Schule gehen?“ erklärt der Gärtner Uga Wolf detailliert, wie Obstbäume veredelt und dann mehrmals umgeschult werden. Er sieht seine Arbeit als wichtigen Beitrag zum Erhalt der genetischen Vielfalt an. Denn eine breite Aufstellung der Obstsorten mit ganz verschiedenen Eigenschaften wird im Zuge der Anpassung an den Klimawandel zukünftig noch sehr wichtig werden. Die leuchtend roten „Martinsäpfel“ hängen noch am Baum am Rande der Obstbaumschule, diese Sorte wird zum bevorstehenden St.Martinstag geerntet werden.

Mit zehn jungen Bäumen an Bord geht es dann quer durch den Sieben-Linden-Wald zur Agroforst-Fläche. Fünf Baumstreifen kann man auf dem 17 ha großen Ökodorf-Acker bereits sehen, dazwischen ist Platz für den Traktor. Dort stoßen weitere 15 Kinder und Erzieher:innen aus dem Waldkindergarten Poppau hinzu. Stefan Voelkel begrüßt alle herzlich und übergibt dann an Thomas aus Sieben Linden, der den Anwesenden vermittelt, welche Vorteile ein Agroforstsystem gegenüber einer freien Ackerfläche hat: weniger Erosion, ein sich regenerierender Boden, die Verbesserung des Wasserhaushaltes. Und natürlich die biologische Vielfalt der Gehölzstreifen, die durch die Setzlinge aus Uga Wolf Baumschule nun nochmals erweitert wird.

Doch wie pflanzt man einen Baum? Thomas demonstriert, woraus es ankommt. Dann geht es mit kleinen und großen Spaten und Händen ans Werk. Ugas Bäume werden in den Baumstreifen in Lücken gesetzt, mit Kompost gedüngt und satt gewässert.

Mittags ist das Werk vollbracht und alle sind sich einig, dass praktisches, sinnstiftendes Tun an der frischen Luft sehr gut tut – ganz besonders in Zeiten wie diesen.

Hintergründe zum Agroforst:

https://siebenlinden.org/de/folge-13-faszination-agroforst-lokal-ackern-global-wirken-noemi-stadler-kaulich/

Hintergründe zum Waldkindergarten Poppau:

https://siebenlinden.org/de/folge-45-bei-jedem-wetter-seit-20-jahren-waldkindergarten-mit-ralf-feisel/

Ein schöner Artikel vom mdr dazu mit zwei Audios: https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/stendal/salzwedel/beetzendorf-agro-forst-kinder-pflanzen-zukunft-100.html

Und ein Bericht in der Lokalpresse: https://www.volksstimme.de/lokal/kloetze/wenn-streuobst-auf-dem-acker-wachst-3483079?reduced=true

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